younion: Kindergarten-Chaos wird unerträglich
Gewerkschaft fordert Aufnahme in Beirat
„Was sich zur Zeit in Österreichs Kindergärten abspielt, kann man mit einem Wort zusammenfassen: Chaos“, sagt Judith Hintermeier, selbst Pädagogin und Bundesfrauenreferentin in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft. „Es herrschen völlig unklare Corona-Regelungen, Gruppen und Häuser werden geschlossen, es gibt viel zu wenig Personal.“
Hintergrund sind die unterschiedlichsten Angaben zur Corona-Ampel. Da werden Bezirke zwar auf Orange gestellt, aber es sollen noch immer die Regelungen eingehalten werden, die bei Gelb gelten. Zumindest in den einen Städten und Gemeinden. Schon eine Ortschaft weiter kann alles ganz anders sein.
Judith Hintermeier: „Die Telefone laufen heiß, weil sich meine Kolleginnen und Kollegen einfach nicht auskennen. Auch verärgerte Eltern melden sich. Zum Beispiel ein Vater mit zwei Kindern in verschiedenen Kindergärten. Bei seinem Sohn tragen alle Masken oder Visiere, im Kindergarten der Tochter niemand.“
Risiko ist enorm gestiegen
Der Gewerkschaft liegen auch Berichte vor, dass einzelne Bürgermeister sogar verbieten, Masken zu tragen.
Hintermeier: „In den Sommermonaten war das noch händelbar, weil nicht so viele Kinder in den Gruppen waren, jetzt sind aber alle wieder voll. Das Risiko für das Personal sich zu infizieren, ist enorm gestiegen“, sagt Hintermeier.
Schuld an diesem Chaos ist die Bundesregierung.
Die Kindergarten-Expertin: „Bildungsminister Faßmann hatte den gesamten Sommer Zeit, sich auf diese Situation vorzubereiten, vor der praktisch alle ExpertInnen gewarnt haben. Geschehen ist nichts.“
Noch keine Einladung in den Beirat
Nur eine Gewerkschafts-Forderung wurde umgesetzt: Die Einberufung des Beirats für Elementarpädagogik. Er soll schon demnächst zum ersten Mal tagen.
Judith Hintermeier: „Das ist höchste Zeit, wir brauchen endlich klare Regelungen, die in allen Gemeinden gelten. Und das so schnell wie nur möglich.“ Judith Hintermeier abschließend: „Noch haben wir keine Einladung in den Beirat erhalten, aber das kann nicht mehr lange dauern. Ich kann und will es mir einfach nicht vorstellen, dass Bildungsminister Faßmann die Personalvertretung bei so wichtigen Entscheidungen nicht miteinbezieht.“