SPÖ und NEOS planen Anfragen zu OMV-Borealis-Deal
Einen Tag vor der OMV-Hauptversammlung morgen wollen SPÖ und NEOS Parlamentarische Anfragen zur Milliardenübernahme des Kunststoffkonzerns Borealis durch die OMV einbringen, berichtete der „Kurier“ heute.
Die Oppositionsparteien vermuten, dass die OMV bei dem Deal rund eine Milliarde Euro zu viel bezahlt, wie es eine anonyme Anzeige gegen die OMV bzw. OMV-Chef Rainer Seele vom 26. August nahelegt.
In der Anzeige geht es um den Verdacht der Untreue, Vorteilsannahme und Verletzung der Sorgfaltspflicht. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sagte gegenüber dem „Kurier“, man prüfe derzeit noch den Anfangsverdacht.
Die OMV wird ihre Beteiligung an Borealis um 39 Prozent auf 75 Prozent aufstocken. Der vereinbarte Kaufpreis beläuft sich auf 4,68 Mrd. Dollar (rund vier Mrd. Euro). Die Kritik lautet, dass der Wert der Borealis durch die Coronavirus-Krise gemindert worden sei und der Kaufpreis daher angepasst werden müsste. Der Vorsitzende des OMV-Aufsichtsrates, Wolfgang Berndt, soll wie berichtet bei der Hauptversammlung durch den ehemaligen Borealis-Chef Mark Garrett abgelöst werden.