SPÖ-Pensionisten: Vorsitzender Blecha verabschiedet sich
Der SPÖ-Pensionistenverband (PVÖ) hat heute seinen langjährigen Präsidenten Karl Blecha feierlich verabschiedet. „Ich scheide mit sehr viel Wehmut heute aus dieser Funktion“, sagte Blecha in seiner Abschiedsrede beim PVÖ-Verbandstag in Wien. Am Nachmittag wurde Peter Kostelka mit 98,5 Prozent der Delegiertenstimmen als Blechas Nachfolger gewählt. Vor der Wahl würdigte auch SPÖ-Vorsitzender Christian Kern den scheidenden Präsidenten: „Danke, lieber Charly.“
Blecha war erstmals am 17. März 1999 als PVÖ-Präsident gewählt worden. Nach mehr als 19 Jahren kandidiert er nun nicht mehr für eine weitere vierjährige Amtsperiode. Er gehe deshalb mit „viel Wehmut“, weil die fast zwei Jahrzehnte „neben den Jahren mit Bruno Kreisky die schönste politische Zeit waren, die ich in meinem Leben gefunden habe“, so der Ex-Minister vor den mehr als 350 Delegierten. „Und ihr wart es, die diese Zeit so schön werden habt lassen“, streute er den Mitgliedern Rosen.
Blecha: Pflegeregress als Erfolg
Besonders stolz zeigte sich Blecha darüber, dass der Pensionistenverband als Interessenvertretung mittlerweile eine Position erreicht habe, die es ermögliche, auf politischer Ebene „auf Augenhöhe“ verhandeln zu können. So verwies er beispielsweise darauf, dass auf Druck der Seniorenvertreter die jährliche Pensionsanpassung gesetzlich festgeschrieben wurde. Als jüngsten Erfolg strich er die Abschaffung des Pflegeregresses hervor.
Schließlich äußerte er noch einen Wunsch für die Zukunft: Der PVÖ müsse weiterhin um Mitglieder werben, auch wenn der Pensionistenverband - gemessen an der Bevölkerungszahl - die stärkste Seniorenvertretung Europas sei, wie er zum Abschluss seiner Rede anmerkte.
Kostelka nennt Bekämpfung der Altersarmut als Anliegen
Höchsterfreut zeigte sich Kern über Blechas Nachfolger Kostelka. Es sei heute „ein wirklich erfreulicher Tag“. Kostelka gilt als politischer Ziehvater des heutigen SPÖ-Chefs - Kern diente dem ehemaligen SPÖ-Klubobmann in jungen Jahren als Pressesprecher. „Der Umstand, dass ich heute hier stehen darf, hat auch sehr viel mit dir zu tun“, sagte Kern.
Der Pensionistenverband sei „die wichtigste Organisation in Europa zur Vertretung unserer Generation“, sagte Kostelka in seiner Rede nach der geheim abgehaltenen Wahl. Als eines seiner wichtigsten Anliegen nannte Kostelka die Bekämpfung der Altersarmut.
Es gehe nicht nur darum, an dieser Diskussion teilzunehmen, „sondern als größte und stärkste Organisation haben wir den Anspruch, die treibende Kraft in der Diskussion zu sein“. Als wesentliche weitere Betätigungsfelder nannte Kostelka die Themen Gesundheit und Pflege sowie Sicherheit.