Rendi-Wanger fordert Schnellteststrategie
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner setzt auf Antigen-Schnelltests zur Eindämmung der CoV-Pandemie. In einer Pressekonferenz heute Vormittag forderte sie die Regierung auf, entsprechende Einkäufe zu tätigen, solange noch Tests auf dem Markt verfügbar seien.
Zum Einsatz kommen könnten diese zunächst vor allem in Pflegeheimen sowie als Massentests an Orten mit vielen Menschen, etwa bei Veranstaltungen kultureller Art und an Universitäten und Schulen.
„Anstieg der Infektionen hausgemacht“
In Österreich gebe es zwar noch kein exponentielles Wachstum, die Lage sei aber ernst, befand Rendi-Wagner. Die Verantwortung dafür schiebt sie der Koalition zu, die zu früh und ohne Plan gelockert habe: „Dieser hohe Anstieg der Infektionen ist hausgemacht.“ In Italien gebe es gemessen an der Bevölkerung nur ein Drittel der österreichischen Fälle, was zeige, dass es nicht so weit hätte kommen müssen: „Die Regierung hinkt dem Virus nicht nur einen, sondern bereits zwei Schritte hinterher.“
Um einen Lockdown zu verhindern, der eine wirtschaftliche Katastrophe darstellen würde, brauche es jetzt rasch eine Schnellteststrategie. Die Regierung müsse mit Experten erwägen, welche der Antigen-Tests möglichst sichere Ergebnisse liefern, und diese dann zentral beschaffen, damit nicht wieder ein Fleckerlteppich in Österreich entstünde. Eile sei geboten, denn auch andere Länder wüssten über die qualitativen Fortschritte bei dieser Testmethode.
Rendi-Wagner: Antigen-Tests sollen PCR-Tests nicht ersetzen
Der Vorteil der Schnelltests liegt für die SPÖ-Chefin auf der Hand. Zwar brauche es auch für sie geschultes Personal, jedoch würden die Ergebnisse innerhalb von 20 Minuten vorliegen. Dagegen vergehe bei den PCR-Tests bis zur Auswertung viel Zeit, und Cluster könnten sich ausbreiten. Dennoch will Rendi-Wagner die Antigen-Tests nicht statt der PCR-Tests, sondern zusätzlich zu diesen und den Gurgeltests zum Einsatz bringen.
Nicht festlegen wollte sich die SPÖ-Vorsitzende, was eine Vorverlegung der Sperrstunde angeht, wie sie der Bund von Wien will. Rendi-Wagner verwies darauf, dass sich die Stadtregierung für einen anderen Weg mit der Gästeregistrierung entschieden habe. Wenn der Bund eine Vorverlegung wolle, könne er diese ja verfügen.