Gedenkfeier im KZ Mauthausen
Zur Gedenkfeier 71 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen durch US-Truppen sind am Sonntag 6.000 BesucherInnen gekommen, unter ihnen etwa 25 Überlebende. Zentrales Thema der Feier ist „Internationale Solidarität“.
Die europaweit größte internationale Gedenk- und Befreiungsfeier steht heuer unter dem Motto „Internationale Solidarität“ - vor 71 Jahren und heute. Das offiziell Österreich war vertreten durch Bundespräsident Heinz Fischer, Sozialminister Alois Stöger (SPÖ), Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP), Hans Peter Doskozil (SPÖ), Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP), Landesrat Reinhold Entholzer (SPÖ).
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Kranzniederlegung durch Bundespräsident, Minister und Landesrat am renovierten Mahnmal
Zeitzeugen erwartet
Traditionsgemäß wurden wieder Zeitzeugen erwartet, die Todesmärsche und Konzentrationslager, darunter auch Mauthausen, überlebt haben.
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Knapp zwei Dutzend Überlebende sind am Sonntag nach Mauthausen gekonnen
Hilfe untereinander - Nationalität kein Thema
Es gebe unzählige Beispiele, wie Häftlinge einander im Konzentrationslager Mauthausen halfen – und wichtig ist dabei: über ihre Nationalität hinaus, so der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Österreich Willi Mernyi.
„Es war nötig, internationale Solidarität zu leben, um überleben zu können“, so Willi Mernyi
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Rund 6.000 BesucherInnen nahmen der Gedenkfeier teil
Solidarität im Hinschauen und Helfen gefordert
Das Internationale Mauthausen Komitee beklagt, dass es heute einen Mangel an internationaler Solidarität gebe und fordert eine internationale Solidarität im Hinschauen, im Helfen und im gemeinsamen europäischen Agieren.
Neues Zeremoniell
Die Teilnehmer werden nicht wie bisher hintereinander über den Appellplatz ziehen, sondern sich alle gleichzeitig einfinden. Neuer Höhepunkt ist der gemeinsame Auszug aus dem Lager mit einer symbolischen Toröffnung. Insgesamt waren in Mauthausen und seinen Nebenlagern rund 200.000 Personen aus aller Welt interniert, mindestens 90.000 davon starben.
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Die europaweit größte internationale Gedenk- und Befreiungsfeier steht heuer unter dem Motto „Internationale Solidarität“
Gedenkbuch als Mahnung
Am Sonntag wird auch ein Gedenkbuch präsentiert, in dem Identitäten und Lebensdaten von 84.270 Opfern verzeichnet sind. Das „Gedenkbuch für die Toten des KZ Mauthausen und seine Außenlager“ war eines der größten Forschungsprojekte der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Die Publikation gibt den Ermordeten, die häufig auf ihre Geburts- und Sterbedaten reduziert werden, ihre Lebensgeschichten zurück. Das Gedenkbuch soll auch eine Mahnung sein. Gegen Faschismus und Nationalsozialismus, so die Verantwortlichen.