FSG-YOUNG younion: Türkiser PR-Fön statt echter Reformen
Neues Berufsausbildungsgesetz bringt für Lehrlinge nur wenig
Die von der Bundesministerin Margarete Schramböck präsentierte Novelle des Berufsausbildungsgesetzes (BAG) stößt bei der FSG-YOUNG younion auf gemischte Gefühle. Positiv wird bewertet, dass die Lehrberufe nun jedes Jahr „aktualisiert und modernisiert“ werden sollen. FSG-YOUNG younion-Vorsitzender Richard Tiefenbacher: „Das war überfällig, da sich die Berufe immer schneller verändern.“
Sonst kann die FSG-YOUNG younion allerdings kaum Verbesserungen in der Novelle des BAG erkennen. Tiefenbacher: „Der Rest ist leider die bekannte heiße Luft aus dem türkisen PR-Fön. Es gibt viele Überschriften, die nett klingen, aber dahinter gibt es leider keine konkreten Pläne. Von tatsächlichen Rechtsansprüchen wollen wir gar nicht erst reden.“
Wobei es kleine Ausnahmen gibt. Die Novelle ändert das Wort „Lehrlingsentschädigung“ auf „Lehrlingsentgeld“. Zukünftig werden die Lehrlinge auch nicht mehr „verwendet“, sie sind dann im Betrieb „tätig“. FSG-YOUNG younion-Referent Daniel Waidinger: „Das ist schon gut, aber ändert natürlich nichts im Berufsalltag von Lehrlingen.“
Die FSG-YOUNG younion fordert tatsächliche Verbesserungen für Lehrlinge. FSG-YOUNG younion-Vorsitzender Richard Tiefenbacher: „Wir kämpfen für die Einführung eines Berufsausbildungsfonds, in welche alle Betriebe einzahlen müssen. Aus dem Fonds sollen Betriebe, die anständig und qualitativ hochwertig ausbilden, Förderungen für beispielsweise neuere und modernere Werkzeuge, Reparaturen, oder besseres Lehrmaterial in Berufsschulen erhalten. Betriebe die nicht ausbilden, obwohl sie es könnten, erhalten keine Zahlungen aus dem Fond.“
Weiters fordert die FSG-YOUNG younion:
- Verpflichtende Einführung des Unterrichtsgegenstandes „Politische Bildung“ in allen Berufsschuljahren
- Freier Bildungszugang für alle berufsbegleitenden Weiterbildungen
- Bildungsurlaub für Lehrlinge vor ihrer Lehrabschlussprüfung und Freistellung, wenn der Berufsreifeprüfungstermin auf einen Arbeitstag fällt.
Richard Tiefenbacher abschließend: „Die FSG wird weiter die Probleme an der Haarwurzel packen und nicht mit Fön und Glitzerspray arbeiten. Wir stehen für konkrete Lösungen, untermauert mit sehr guten Argumenten.“