Fahrplan für Häupl-Nachfolge festgelegt
Der Parteivorstand der Wiener SPÖ hat am Montag das weitere Vorgehen bei der Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden SPÖ-Wien-Chef Michael Häupl festgelegt. Die Kandidaten werden sich in Hearings präsentieren.
„Wir haben einen guten Prozess festgelegt, der für alle etwas bietet“, zeigte sich Landesparteisekretärin Sybille Straubinger überzeugt. Die Hearings im Jänner finden nicht medienöffentlich statt, eingeladen sind die 980 Delegierten zum Landesparteitag. Wann und wo die Fragerunden stattfinden, steht noch nicht fest. Man werde jedenfalls zwei Termine anbieten, damit sich die Kandidaten in etwas kleinerer Runde präsentieren können, sagte Straubinger, die mit jeweils rund 300 Teilnehmern rechnet.
Präsentieren sich in öffentlichen Chats
Die rund 45.000 Wiener Parteimitglieder werden über ein persönliches E-Mail jedes Kandidaten sowie eine Sonderausgabe der Mitgliederzeitung, in der Schieder und Ludwig persönlich und politisch vorgestellt werden, informiert.
Einer breiteren Öffentlichkeit werden sich die Kandidaten im Rahmen von zwei Einzelchats präsentieren. Diese sollen kurz vor dem Parteitag, zwischen 21. und 23. Jänner, stattfinden. Bereits in den nächsten Tagen wird außerdem ein Bereich auf der Website der Wiener SPÖ mit Steckbriefen, Fotos und Lebensläufen von Michael Ludwig und Andreas Schieder eingerichtet.
Häupl mit Umgang der Kandidaten zufrieden
Bürgermeister und Parteichef Häupl zeigte sich mit dem bisherigen Umgang der beiden Kandidaten miteinander zufrieden. „Sie machen das beide sehr gut“, sagte er. „Man committet sich darauf, dass man nicht nachher der Häuptling einer Ruine sein will.“ In der Partei herrsche „eine gute Stimmung“, befand auch Straubinger. „Es ist bisher gelungen, das sehr konsensual zu diskutieren“, sagte sie.
Die beiden Kandidaten für die Funktion des Parteichefs und in weiterer Folge auch für das Amt des Bürgermeisters sind bereits bei einer Konferenz der Sozialistischen Jugend aufeinandergetroffen. Auch die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) lädt die beiden noch zu einem Austausch ein. TV-Duelle sind laut Straubinger nicht geplant.
Konkreter Ablauf am Parteitag noch offen
Der konkrete Ablauf am Landesparteitag am 27. Jänner, bei dem der neue Parteichef gewählt wird, ist noch nicht geklärt. Fest steht, dass es keine Anträge geben wird. Dass sich noch ein dritter Kandidat bewerben könnte, hält Häupl weiterhin für nicht ausgeschlossen, aber „extrem unwahrscheinlich“.