Die Bundesregierung hat beschlossen „die Wirtschaft wieder langsam hochzufahren“. Das hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Daseinsvorsorge, die auch in Zeiten der schwersten Krise das Herz Österreichs weiterschlagen lässt.
Zum Beispiel registrieren die Kindergärten in ganz Österreich wieder mehr Kinder. „Vor allem alleinerziehenden Müttern im Handel bleibt gar nichts anderes übrig, als die Kindergärten in Anspruch zu nehmen. Aber genau da wird es auch wieder gefährlich. Sie haben, auch wenn es Schutzvorkehrungen gibt, Kontakt mit vielen Menschen und so könnte das Virus in ein bis zwei Wochen auch in die Kindergärten kommen“, warnt Christa Hörmann, Bundesfrauenvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.
Für besten Schutz in ganz Österreich sorgen!
younion _ Die Daseinsgewerkschaft fordert deshalb alle Kindergarten-Betreiber auf, ausreichend Desinfektionsmittel, Masken und Handschuhe zur Verfügung zu stellen! Bundesfrauenreferentin Judith Hintermeier: „Genau jetzt zeigen sich aber leider die Versäumnisse der Vergangenheit. Denn es gibt bisher kein Gesetz, dass die Bestimmungen in den Kindergärten bundeseinheitlich regelt. So kann jeder Dienstgeber machen, was er will. Aber das ist gesundheitsgefährdend! Ich fordere deshalb die Bundesregierung auf, so schnell wie möglich ein entsprechendes Gesetz dem Parlament vorzulegen!“.
In Wien produziert eigene Näherei Masken für das Personal
Die Gemeinde Wien nimmt die gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht sehr ernst. So produziert eine eigene Näherei Masken für das Personal. Auch für ausreichend Einweghandschuhe, Seife und Desinfektionsmittel ist gesorgt.
Judith Hintermeier: „Hier konnten wir es auch gemeinsam erreichen, dass es schrittweise Dienstfreistellungen für ältere KollegInnen, gravide Kolleginnen oder KollegInnen mit Vorerkrankungen gibt.“
Regelung für Baumärkte, aber nicht für Kindergärten
„Davon können wir hier in Oberösterreich leider nur träumen. Es gibt Standorte, die sind vorbildlich, andere aber leider überhaupt nicht. Die Bundesregierung muss hier raschest handeln und kleinere Gruppen mit maximal fünf Kindern vorschreiben. Denn es kann nicht sein, dass es zwar in den Baumärkten eine Quadratmeter-Regelung gibt, aber nicht in den Kindergärten“, sagt Christian Jedinger, younion-Landesvorsitzender in Oberösterreich.
Petra Berger-Ratley, younion-Vorsitzende in Salzburg: „In der Stadt Salzburg funktioniert es, aber wir haben leider Betreiber, die wollen über Schutzmasken oder verkleinerte Gruppen nicht einmal reden!“
Auch für ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende Korinna Schumann sind diese Zustände nicht hinnehmbar: „So schnell wie die Gesetze zur Unterstützung der Wirtschaft beschlossen wurden, so schnell müssen jetzt auch einheitliche Regelungen für alle Kinderbildungseinrichtungen her – sowohl für die öffentlichen als auch die privaten. Nur so kann eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung in ganz Österreich gewährleistet werden.“
„Das hat das Personal in den Kindergärten mehr als verdient. Die KollegInnen haben bisher hervorragende Dienste in dieser Krise geleistet. Jetzt brauchen sie dringend Hilfe statt systemischer Ignoranz!“, sagt Christa Hörmann abschließend.