Beschäftigte im Gesundheitswesen, den sozialen Diensten und der gesamten kritischen Infrastruktur setzen sich täglich enormen Belastungen aus
„Heute, am Internationalen Gedenktag für ArbeitnehmerInnen, die in Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit getötet, verstümmelt und verletzt wurden, möchten wir dieses Jahr speziell jener Menschen gedenken, die im Kampf gegen COVID-19 ihr Leben lassen mussten oder erkrankten“, sagte heute, Dienstag, Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums younion _ Die Daseinsgewerkschaft und Vize-Präsident des Europäischen Gewerkschaftsverbandes öffentlicher Dienst (EGÖD) anlässlich des Workers Memorial Day am 28. April. Die Covid-19-Pandemie zeigt deutlich, wie verletzlich die Menschheit angesichts derartiger Herausforderungen ist und welche weitreichenden Auswirkungen dies auf unsere Gesundheit, unser Leben, unsere Gesellschaft und die Wirtschaft weltweit hat.
„Die Beschäftigten im Gesundheitswesen, den sozialen Diensten und der gesamten kritischen Infrastruktur setzen sich tagtäglich und, speziell seit Beginn der Pandemie, enormen Belastungen und Gesundheitsrisiken aus, um PatientInnen bestmöglich versorgen zu können und die Grundversorgung der Menschen zu garantieren. Wenn wir den Blick über unsere Grenzen hinauswagen, wird deutlich, wie verheerend diese Pandemie ist. Gerade jetzt ist der Schutz der ArbeitnehmerInnen besonders wichtig und die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber gefordert“, sagte Kattnig.
Alleine in Spanien sind mehr als 30.600 Corona-Infizierte und 37 Todesfälle im Gesundheitswesen zu beklagen. Auch in Italien starben 145 ÄrztInnen, 28 KrankenpflegerInnen und acht ApothekerInnen an den Folgen des Coronavirus. In den Niederlanden wurden über 8.000 Beschäftigte des Gesundheitswesens positiv auf das Coronavirus getestet und mindestens 100 britische Beschäftigte im Gesundheitswesen sind am Coronavirus gestorben.
„Wir gedenken all diesen HeldInnen der Krise mit höchstem Respekt und Anerkennung für ihren selbstlosen Einsatz im Interesse der Gesellschaft. Wir müssen in ihrem Gedenken die richtigen Schlüsse ziehen und rasch Maßnahmen setzen“, stellt Thomas Kattnig fest und fährt fort: „Jetzt gilt es dafür zu sorgen, dass der Schutz der ArbeitnehmerInnen effektiv gesichert wird, persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt wird und die Arbeitsbedingungen verbessert werden.“
Die aktuelle Krise zeigt eindrucksvoll, dass ein gut finanziertes öffentliches Gesundheitswesen und qualitativ hochwertige öffentliche Daseinsvorsorge für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft unerlässlich sind. Krisenfest können wir nur bleiben, wenn wir diese Systeme konsequent weiter ausbauen. Das erfordert Investitionen in öffentliche Dienstleistungen nach der Krise und keine Rückkehr zur Sparpolitik wie nach der letzten Finanzmarktkrise 2008/09. Gerade die massiven negativen Auswirkungen in jenen Ländern, die diese Sparpolitik in der Vergangenheit umsetzten, zeigen eindrucksvoll das Scheitern dieses Politikansatzes.
„Die HeldInnen der Krise brauchen nach dem verdienten Applaus der vergangenen Wochen eine reale und nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Ausbildung und der Löhne. Wir drücken all unseren KollegInnen, die tagtäglich ihre Gesundheit und ihr Leben im Interesse der Gesellschaft aufs Spiel setzen unsere volle Solidarität und unseren Dank aus. Gleichzeitig wird es auch Zeit, dass die Regierung endlich den Corona-Tausender als kleine Anerkennung der erbrachten Leistungen locker macht“, schließt Thomas Kattnig.