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Hundstorfer will Sanktionen für unsolidarische EU-Staaten

SPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer will finanzielle „Sanktionen“ für jene EU-Mitgliedsstaaten, die sich in der Asylpolitik nicht solidarisch zeigen.

„Solidarität kann keine Einbahnstraße sein“, sagte der Ex-Sozialminister gestern bei einer Veranstaltung im Haus der Europäischen Union mit Blick auf die Weigerung einzelner EU-Nettoempfängerländer, Flüchtlinge aufzunehmen.

Sonst „noch mehr Skepsis gegenüber EU“

Diese „Brutalvariante“ sei nötig, weil diese „Unsolidarität“ sonst zu „noch mehr Skepsis gegenüber der Europäischen Union“ in Österreich führen könnte. Keine Alternative sieht der frühere Gewerkschaftsboss zum umstrittenen EU-Türkei-Flüchtlingsdeal. Gestern hatte die griechische Regierung eine zweiwöchige Pause für die umstrittenen Abschiebungen in die Türkei angekündigt.

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Hofburg: Hundstorfer-Auftakt mit Betonung auf Erfahrung

Rudolf Hundstorfer bleibt in seiner Hofburg-Kampagne bei der Message: „Es ist keine Zeit für Experimente. Nur mit Erfahrung kann der Bundespräsident auch in schwierigen Zeiten Österreich weiterhin Stabilität und Sicherheit geben.“ Das unterstrich der SPÖ-Kandidat auch gestern Abend bei seinem Wahlkampfauftakt.

Auftakt in Floridsdorf

Der Auftakt fand im Colosseum XXI, einer Veranstaltungshalle in Wien-Floridsdorf statt.

Der Einladung gefolgt waren mehrere hundert Parteifreunde, darunter geschlossen die SPÖ-Regierungsmannschaft, Wiens Bürgermeister Michael Häupl, der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl, ÖGB-Präsident Erich Foglar und Altkanzler Franz Vranitzky, der gemeinsam mit der früheren Siemens-Chefin Brigitte Ederer das Personenkomitee für Hundstorfer anführt.

„Einer, der Kurs hält“

Kanzler Werner Faymann rühmte, dass Hundstorfer das Herz am rechten Fleck habe, Fels in der Brandung sei und für soziale Sicherheit, Menschlichkeit, Ordnung und ein faires Leben stehe. Für Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser stellt Hundstorfer Kraft seiner Persönlichkeit den idealen Kandidaten dar, „einer, der Kurs hält, auch wenn die See rau ist“.

Häupl lobte nicht nur Hundstorfer ausführlich, sondern gab auch eine Spitze gegen den grünen Präsidentschaftskandidaten Alexander van der Bellen ab, da dieser angekündigt habe, eine Regierung auch mit absoluter Mehrheit im Nationalrat nicht automatisch angeloben zu wollen. Der Wiener Bürgermeister unmissverständlich dazu: „Das geht nicht.“

Häupl war es auch, der in Anspielung an Hundstorfers Anfänge im Wiener Rathaus den Kalauer des Abends darbot: „Vom Hundesteuerreferat zum höchsten Amt im Staat: Dagegen ist der Tellerwäscher, der zum Millionär wird, ein echter Wurstl.“

Vorbild Franz Jonas

In seiner eigenen Rede nannte Hundstorfer den amtierenden Bundespräsidenten Heinz Fischer und den aus Floridsdorf stammenden ehemaligen Staatschef Franz Jonas als seine Vorbilder. Von ihm will Hundstorfer die „Methode der gemeinsamen Verantwortung, der gemeinsamen Arbeit und der gemeinsamen Erfolge“ übernehmen.

Deutlich sprach sich der frühere Sozialminister, der von seiner Frau begleitet wurde, gegen extreme Positionierungen aus: „Aufwiegeln und Aufhetzen ist nie eine Leistung.“ Seine Devise sei: „Verhandeln statt verhetzen. Ergebnis statt Ärger.“ Das habe er schon in seinen Funktion als Jugendvertrauensrat und als Gewerkschafter so gehalten, so Hundstorfer, dessen Rede mit stehenden Ovationen bedacht wurde. Zum Abschluss gab die Parteiprominenz noch die Bundeshymne zum Besten.

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Hofburg-Wahl: Intensivwahlkampf heuer besonders wichtig

Vier Wochen vor der Bundespräsidentenwahl wagen die Meinungsforscher immer noch keine Prognose, wer in die Stichwahl oder gar in die Hofburg einziehen wird. Dem Grünen Alexander Van der Bellen geben sie zwar „beste Chancen“, aber fix sei sein Erfolg nicht. Mehr denn je komme es auf den jetzt anlaufenden Intensivwahlkampf und die TV-Duelle an.

Knappes Rennen erwartet

OGM-Chef Wolfgang Bachmayer geht davon aus, dass - in der Reihenfolge des Stimmzettels - Irmgard Griss, Norbert Hofer (FPÖ), Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Andreas Khol (ÖVP) und Alexander Van der Bellen (Grüne) recht eng beieinander liegen werden: „Der Letzte wird vielleicht zwei bis drei Prozentpunkte hinten liegen und die ersten vier wie bei einem Staffellauf durchs Ziel gehen.“

„Beste Chancen“ auf die Stichwahl habe Van der Bellen - Khol die geringsten, aber „warten wir ab“, sagt er mit Verweis auf die Terroranschläge in Brüssel. Sie würden die Stimmungslage verstärken, das könnte für Van der Bellen mit seiner positiv-offenen Haltung zu Flüchtlingen auch einen „gewissen Trend nach unten“ bedeuten.

Ausnahmsweise „echter Themenwahlkampf“

In den Umfragerohdaten liegen die genannten fünf in einem Band von drei bis vier Prozentpunkten, „da kann man in Wirklichkeit nichts sagen“, sieht Peter Hajek (public opinion strategies) die Sache „too close to call“. Interessant sei, dass es bisher wenig Bewegung gegeben habe - aber nur 50 Prozent der Befragten sicher wüssten, wen sie wählen.

Der Intensivwahlkampf samt TV-Duellen sei heuer also besonders wichtig. Zumal es diesmal, anders als früher, ein „echter Themenwahlkampf“ - über Flüchtlinge, TTIP, Angelobung einer FPÖ-Regierung etc. - sei.

Jetzt kommen die „entscheidenden Wochen“, umschreibt es Politikberater Thomas Hofer. Auch er sieht Van der Bellen nicht ganz fix in der Stichwahl, aber es wäre doch „eine Überraschung, wenn er es nicht schafft“. Zumal der Grün-Kandidat wie kaum ein anderer „parteiübergreifend strahlt“, gute Sympathiewerte habe und ins „Jobprofil“ passe und sein Wahlkampf - der mit dem „Heimat“-Thema über die Stammwähler hinaus greift - sehr professionell sei.

Gute Chancen auch für Griss und Hofer

„Keine schlechten Chancen“ sieht Hofer für Griss: Sie unterstreiche gut ihr großes Asset der Unabhängigkeit, mit der Positionierung „sogar als Anti-Politikerin“ könne sie sich auch Stimmen aus dem blauen Reservoir holen: „Gegen Parteipolitik im alten Stil aufzutreten ist eines der stärksten Argumente, das man zur Zeit bringen kann“, ist für Hofer die Juristin immer noch gut im Rennen.

Angesichts des FPÖ-Potenzials - mehr als 30 Prozent in den Umfragen - „sehr, sehr groß“ wären eigentlich die Chancen des blauen Kandidaten Hofer. Aber er stehe vor zwei Herausforderungen: Erstens die FPÖ-Wähler zu mobilisieren, was genauso schwierig sei wie bei EU-Wahlen, und zweitens zu „emotionalisieren“ - also die aktuelle Stimmungslage (geprägt vom Flüchtlingsthema) auszunützen. Das aber passe nicht zu seinem eher ausgleichenden Naturell, sieht der Politikberater Hofer vor einem „Spagat“.

„Startnachteil“ Regierungszugehörigkeit

Noch viel schwieriger stelle sich die Lage aber für Hundstorfer und Khol dar. Sie hätten den „Mühlstein“ der Regierungszugehörigkeit um den Hals. Denn anders als früher garantiere diese nicht mehr die Favoritenrolle, sondern sei ein klarer „Startnachteil“. Es bestehe „Gefahr, dass zumindest einer, wenn nicht beide nicht in die Stichwahl kommen“. Dem sechsten Kandidaten, Richard Lugner, messen alle drei Experten keine große Rolle bei.

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SPÖ-Kritik an Verwertungsgesellschaften-Gesetz

Scharfe Kritik am Entwurf für das neue Verwertungsgesellschaften-Gesetz kommt von der SPÖ. Justizsprecher Hannes Jarolim lehnt eine Regelung zur Vertretung der Künstler gegenüber der Wirtschaft als „völlig unzumutbaren Anschlag auf die Vertragsfreiheit und sämtliche Kulturschaffenden“ ab. Er will dagegen „heftigen Widerstand“ leisten.

Mit dem - zur Behandlung im Parlament liegenden - Entwurf soll eine EU-Richtlinie umgesetzt werden. Er beinhaltet Regelungen zur Mitgliedschaft in Verwertungsgesellschaften, Pflichten gegenüber Rechteinhabern und Nutzern sowie Bestimmungen hinsichtlich Beschwerdeverfahren, Streitbeilegung und Aufsicht.

Brandstetter sieht mehr Transparenz

ÖVP-Justizminister Wolfgang Brandstetter sprach anlässlich der Beschlussfassung im Ministerrat von einem „weiteren Ausbau der Transparenz gegenüber Rechteinhabern und Nutzern“.

Jarolim empört eine Regelung, die seiner Meinung nach „hinter dem Rücken des Justizministers“ von der Wirtschaftskammer hineinreklamiert wurde: Nämlich dass eine beamtete Entscheidungsbehörde eingerichtet werde soll, wenn die Vertreter der unterschiedlichen Künstler - Musiker, Interpreten, Komponisten, Filmemacher, Schauspieler, Autoren etc. - nicht mit einer einzigen Stimme gegenüber der Wirtschaft auftreten sollten.

„Das wäre genau so, als wollte man die unterschiedlichen Vertretungen in der Wirtschaftskammer durch eine Behörde bevormunden, wenn sie nicht in der Lage sind, einen einheitlichen Standpunkt zu definieren - was ja bekannterweise eher der Regelfall ist als die Ausnahme“, sagte Jarolim. Wirtschafts- oder Arbeiterkammer würden sich eine solche Bevormundung „nie im Traum gefallen lassen“.

Der SPÖ-Justizsprecher kündigte heftigen Widerstand gegen diese Regelung an - und hofft dabei auf Unterstützung durch Gewerkschaft und die freischaffenden Berufe.

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Streit über Dankesbotschaft auf Wiener Gehaltszetteln

Flüchtlingspolitik auf Gehaltszetteln

Im Rathaus gibt es einen skurrilen Streit über die aktuellen Gehaltszettel für die 65.000 MitarbeiterInnen der Stadt. Neben dem Gehalt ist dort auch ein Dank der rot-grünen Stadtregierung für die Hilfe bei der Flüchtlingsintegration zu lesen.

Der Wiener FPÖ sei verärgert, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ungefragt mit der Flüchtlingsfrage belästigt würden, berichtete die „Krone“. „Natürlich leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hervorragende Arbeit, man kann nicht genug Danke sagen, aber was diese rot-grüne Willkommenspolitik betrifft, so sollte sich die Stadtregierung eher entschuldigen, dass hier der Stadt Wien viel zu viele Probleme aufgehalst werden“, meinte Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ). Er spricht von einer Gehirnwäsche.

Dieser Brief liegt dem aktuellen Gehaltszettel der Stadt-Wien-MitarbeiterInnen bei

Bisher keine Beschwerde von MitarbeiterInnen

Von der zuständigen Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) gibt es dazu kein Interview - sie ist im Osterurlaub. Aus ihrem Büro heißt es, man habe viermal im Jahr die Möglichkeit, Informationen an die Bediensteten der Stadt zu richten. Beim diesmaligen Gehaltszettel wollte man sich für deren Engagement in der Flüchtlingsthematik bedanken.

Derzeit ist der Streit über die Gehaltszettel einer auf Politikerebene im Wiener Rathaus. Beschwerden von Stadtbeamten gebe es - bisher - nicht.

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Hofburg-Wahl: Hundstorfer wirbt mit „Sicherheit“

SPÖ-Präsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer wird die Österreicher demnächst von den Plakatwänden anlachen. Sein Wahlkampf-Team präsentierte heute das erste Sujet, das ab 28. März, also Anfang kommender Woche, affichiert wird. Betitelt ist das Plakat mit dem Spruch: „Mit Sicherheit. Immer für uns.“

Hundstorfer meint in einem Statement zu der Plakatkampagne, Sicherheit sei das zentrale Bedürfnis der Österreicher. Dabei gehe es sowohl um Sicherheit vor äußeren Bedrohungen wie Terror und Gewalt, aber auch um einen sicheren Arbeitsplatz, sichere Pensionen und eine sichere und intakte Umwelt. Diese Themen müssten im Zentrum der politischen Arbeit auch des künftigen Bundespräsidenten stehen.

Insgesamt plant das Hundstorfer-Team zwei Plakatwellen. Die genaue Anzahl der Werbeflächen gab man nicht bekannt. Versichert wurde aber, dass man sich an die im Fairnessabkommen festgelegten Zahlen halten werde.

Sechs Kandidaten treten an

Auf den Stimmzetteln für die Bundespräsidentschaftswahl in gut einem Monat werden insgesamt sechs Kandidaten stehen.

Neben fünf bereits fixen Kandidaten hatte es bis zuletzt zwei fragliche Bewerber gegeben - schließlich waren der Wahlbehörde bis spätestens Dienstagmitternacht mindestens 6.000 Unterstützungserklärungen vorzulegen. Während der EU-Gegner Robert Marschall an dieser Hürde klar scheiterte, feierte Richard Lugner nach fast zwei Jahrzehnten ein Antrittscomeback.

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Ostermayer: Spenden mit Förderung nicht 1:1 gegenrechnen

Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ) hat sich gegen die von Innen- und Finanzministerium geplante volle Anrechnung der Spenden auf die Zahlungen für die Flüchtlingshilfsorganisationen ausgesprochen.

Er sei für eine gemeinsame Lösung mit den Hilfsorganisationen. Diese solle „nicht eine 1:1-Gegenrechnung“ umfassen, meinte Ostermayer gestern im Ö1-Mittagsjournal.

Zu „Lärmspende“ aufgerufen

Im Internet kursieren unterdessen bereits Aktionen gegen die geplante Kürzung der Spenden. So ruft ein Student mit Unterstützung der Sozialistischen Jugend zu einer „Lärmspende“ auf. Unterstützer sollen morgen um 17.00 Uhr „mit Megafon, Pfeiferl oder einfach Kochtopf und Kochlöffel“ zum Innenministerium kommen, um lärmend den Protest auszudrücken.

Außerdem kursiert im Internet ein offener Brief, zu dessen Unterzeichnung u. a. die Grünen aufrufen. Mehr als 11.000 Unterzeichner zeigten sich bis heute mit der Kürzung der Förderung „nicht einverstanden“.

Spenden „sicher nicht“ offenlegen

Auch mehrere der Betroffenen ließen bereits Widerstand anklingen. So kündigte etwa Volkshilfe-Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger gestern im Gespräch mit der ZIB2 an, man werde „die Spenden sicher nicht offenlegen“.

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Auf EU-Parlamentsbeschluss und „Right2Water"-Kampagne weiter aufbauen

„Anlässlich des heutigen Weltwassertages können wir gemeinsam auf Erfolge zurückblicken. Aber noch sind wir lange nicht am Ziel. Wasser ist ein Menschenrecht und muss es auch bleiben", erklärten Karin Kadenbach, SPÖ-Abgeordnete zum EU-Parlament und Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

„Noch immer sterben weltweit 1,5 Millionen Menschen jährlich an verunreinigtem Wasser. Qualitativ hochwertige Wasserver- und -entsorgung schützen, heißt Leben retten", betonte Kattnig. Bereits im Jahr 2010 hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem  Wasser als Menschenrecht anerkannt. Wie heftig das Tauziehen um die Verankerung dieses Menschenrechts aber geführt wird, hat sich in Europa im Rahmen der Kampagne „Right2Water" gezeigt. Kattnig: „Gemeinsam mit dem Europäischen Gewerkschaftsverband für den Öffentlichen Dienst (EPSU) ist es uns gelungen, mehr als 1,8 Millionen Unterschriften für das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Grundversorgung zu sammeln. Auf diesen Erfolg müssen wir weiter aufbauen."

Im September des letzten Jahres stimmte die Mehrheit im EU-Parlament für eine Verankerung von Wasser als Menschenrecht. "Wasser ist ein öffentliches Gut, das allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen muss. Als solches ist Wasser nicht als Handelsware zu verstehen. Wasserdienstleistungen sowie die sanitäre Grundversorgung dürfen daher nicht den Regeln des europäischen Binnenmarktes und dem Liberalisierungsdruck unterliegen", betont SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach.

Zudem unterstreicht das Parlament, dass die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Bereichen Produktion, Verteilung und Aufbereitung bei jeder künftigen Überarbeitung der Richtlinie über die Konzessionsvergabe von deren Anwendungsbereich ausgenommen werden sollen. Es betont weiters, dass die Besonderheit dieser Dienstleistungen es zwingend erforderlich macht, dass sie von allen Handelsabkommen ausgenommen werden sollten, die die EU zurzeit aushandelt oder deren Aushandlung sie plant.

Kadenbach und Kattnig halten fest, dass Wasser nicht zur Quelle finanzieller Gewinne werden darf! „Daher fordern wir besondere Vorsicht bei den aktuell in Verhandlung stehenden Freihandelsabkommen. Wasser ist oft öffentlich gefördert und bereit gestellt. Die Erbringung von Dienstleistungen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Aufbereitung dürfen nicht der freien Marktwirtschaft und Profitstreben zum Opfer fallen. Derart sensible Sektoren müssen geschützt werden - zum Weltwassertag weisen wir daher nochmals eindringlich auf die Wichtigkeit der Sicherung von Wasserqualität und sanitärer Grundversorgung hin und fordern die EU-Kommission auf, endlich Gesetzesvorschläge vorzulegen, damit diese Ziele erreicht werden."

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Kadenbach/Kattnig: EU-Kommission muss endlich im Sinne von „Right2Water“ agieren

„Anlässlich des morgigen Weltwassertages können wir gemeinsam auf Erfolge zurückblicken. Aber noch sind wir lange nicht am Ziel. Wasser ist ein Menschenrecht und muss es auch bleiben“, erklärten heute, Montag, Karin Kadenbach, SPÖ-Abgeordnete zum EU-Parlament und Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

„Noch immer sterben weltweit 1,5 Millionen Menschen jährlich an verunreinigtem Wasser. Qualitativ hochwertige Wasserver- und -entsorgung schützen, heißt Leben retten“, betonte Kattnig. Bereits im Jahr 2010 hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem  Wasser als Menschenrecht anerkannt. Wie heftig das Tauziehen um die Verankerung dieses Menschenrechts aber geführt wird, hat sich in Europa im Rahmen der Kampagne „Right2Water“ gezeigt. Kattnig: „Gemeinsam mit dem Europäischen Gewerkschaftsverband für den Öffentlichen Dienst (EPSU) ist es uns gelungen, mehr als 1,8 Millionen Unterschriften für das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Grundversorgung zu sammeln. Auf diesen Erfolg müssen wir weiter aufbauen.“

Im September des letzten Jahres stimmte die Mehrheit im EU-Parlament für eine Verankerung von Wasser als Menschenrecht. "Wasser ist ein öffentliches Gut, das allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen muss. Als solches ist Wasser nicht als Handelsware zu verstehen. Wasserdienstleistungen sowie die sanitäre Grundversorgung dürfen daher nicht den Regeln des europäischen Binnenmarktes und dem Liberalisierungsdruck unterliegen", betont SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach.

Zudem unterstreicht das Parlament, dass die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Bereichen Produktion, Verteilung und Aufbereitung bei jeder künftigen Überarbeitung der Richtlinie über die Konzessionsvergabe von deren Anwendungsbereich ausgenommen werden sollen. Es betont weiters, dass die Besonderheit dieser Dienstleistungen es zwingend erforderlich macht, dass sie von allen Handelsabkommen ausgenommen werden sollten, die die EU zurzeit aushandelt oder deren Aushandlung sie plant.

Kadenbach und Kattnig halten fest, dass Wasser nicht zur Quelle finanzieller Gewinne werden darf! „Daher fordern wir besondere Vorsicht bei den aktuell in Verhandlung stehenden Freihandelsabkommen. Wasser ist oft öffentlich gefördert und bereit gestellt. Die Erbringung von Dienstleistungen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Aufbereitung dürfen nicht der freien Marktwirtschaft und Profitstreben zum Opfer fallen. Derart sensible Sektoren müssen geschützt werden – zum Weltwassertag weisen wir daher nochmals eindringlich auf die Wichtigkeit der Sicherung von Wasserqualität und sanitärer Grundversorgung hin und fordern die EU-Kommission auf, endlich Gesetzesvorschläge vorzulegen, damit diese Ziele erreicht werden.“

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younion-Meidlinger: Blau-Schwarzer Sitzungsmarathon schadet ArbeitnehmerInnen

Blockade der Bauordnungs-Novelle im Landtag war teuer, sinnlos und populistisch

„Gratulation zu dieser teuren und sinnlosen Aktion! Mit ihren endlosen Wortmeldungen haben die Abgeordneten der Wiener FPÖ und ÖVP vor allem dem Steuerzahler und außerdem den Bediensteten des Wiener Magistrats geschadet, die ihretwegen Überstunden schieben mussten“, kritisierte der Vorsitzende der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, Christian Meidlinger, Montag den blau-schwarzen Redemarathon, der die Novelle der Bauordnung verzögert hat.

„29 Stunden mussten die eingesetzten ArbeitnehmerInnen im Rathaus die Stellung halten, damit sich Abgeordnete der Wiener FPÖ und ÖVP profilieren konnten. Zwei der betroffenen Bediensteten konnten wegen dieses Wahlkampfgags ihren Urlaub nicht rechtzeitig antreten“, sagte Meidlinger. Bei der Debatte um die Änderung der Bauordnung hatten sich von FPÖ und ÖVP insgesamt 28 RednerInnen zu Wort gemeldet – mit bis zu drei Stunden Redezeit. Die für Freitag angesetzte Debatte dauerte bis in den frühen Samstag Nachmittag.

„Das war purer Populismus auf Kosten der Bediensteten. Und wo war da zum Beispiel Frau Angela Schütz von der FPÖ, die immer so wortreich vor der Gefahr ausgebrannter MitarbeiterInnen des Wiener Magistrats zu warnen weiß? Und wo bitte waren die Damen und Herren der Wiener ÖVP, die ständig die angeblich viel zu hohen Verwaltungskosten anprangern?“, fragte Meidlinger.

Die Novelle der Bauordnung wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Landtags beschlossen. Meidlinger: „Die längste Landtagssitzung der zweiten Republik hat also außer Kosten und unnötigen Belastungen der Bediensteten nichts gebracht. Es bleibt nur zu hoffen, dass FPÖ und ÖVP künftig wieder Inhalte in die Debatte einbringen, statt auf Spektakel und Kasperltheater zu setzen.“

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