News Archiv

Mietrecht: Einigung von SPÖ und ÖVP wieder gescheitert

SPÖ und ÖVP hatten sich eine Reform des Mietrechts schon im Dezember 2013 vorgenommen - kurz vor dem Ziel sind die beiden Parteien jetzt wieder gescheitert. Es muss weiterverhandelt werden.

Schon vor vier Wochen hatten die Koalitionsparteien zu einer gemeinsamen Präsentation des Reformwerks geladen. Gestern hätte es eine finale Abklärungsrunde der beiden Wohnbausprecher Ruth Becher (SPÖ) und Johann Singer (ÖVP) geben sollen.

Im Vorfeld waren dem Vernehmen nach aber noch etliche Punkte ungelöst, etwa die Höhe der Abschläge bei einer befristeten Vermietung. Auch soll noch diskutiert worden sein, wie die Kriterien, die einen Zuschlag zur Miete rechtfertigen, gesetzlich geregelt werden können.

ÖVP will Markt „nicht einengen“

ÖVP-Wohnbausprecher Singer bedauerte, dass die Verhandlungen zur Novelle des Mietrechts mit der SPÖ „diese Woche nicht abgeschlossen werden konnten“. Einen ohnehin schon stark regulierten Wohnungsmarkt noch weiter einzuengen würde notwendige Sanierungen verhindern und den Neubau einschränken, was letztlich zu einem Ansteigen der Mietpreise führen würde und dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, entgegenstehe, so Singer in einer Aussendung.

Nun wird es heute einen medialen Alleingang der SPÖ zum Stand der Verhandlungen geben - sie versuchte ja auch schon im letzten Nationalratswahlkampf, mit dem Thema „leistbares Wohnen“ zu punkten. SPÖ-Klubchef Andreas Schieder und Abgeordnete Becher werden ihre Vorstellungen darlegen - das hatten sie schon vor einem Monat vor, dann einigte man sich mit der VP auf die nun geplatzte gemeinsame Pressekonferenz.

Die Vorstellungen der SPÖ

Vor mehr als eineinhalb Jahren - knapp vor Weihnachten 2014 - war die SPÖ mit einem eigenen Entwurf für ein „Universal-Mietrecht“ vorgeprescht, das für Mietverträge nach 20 Jahren einen Deckel von 5,50 Euro/qm für den Basiszins vorsah, plus Zu- oder Abschläge für Lage und Ausstattung. Zum Vergleich: In Wien beträgt der Mietrichtwert derzeit 5,39 Euro/qm.

Befristete Mietverträge solle es nur in Ausnahmefällen geben, bei Eigenbedarf des Vermieters, so die SP-Forderung. Und für Fristverträge wollte sie hohe Abschläge: Für Limitierungen unter fünf Jahren 40 Prozent, für fünf bis zehn Jahre 30 Prozent und für zehn- bis 15-jährige Befristungen 20 Prozent.

Read more …

younion-Tuschak zu Ausbildungspflicht: „Jobs schaffen!“

Ausbildungsfonds könnte Ungerechtigkeiten beseitigen

Mit 1. August ist die Ausbildungspflicht bis 18 in Kraft getreten. Damit soll verhindert werden, dass Jugendliche ihre Ausbildung frühzeitig abbrechen und arbeitslos werden und womöglich keine Beschäftigung finden. Nicole Tuschak, Jugendreferentin der younion _ Die Daseinsgewerkschaft: „Das ist ein wichtiger Schritt, aber es muss noch intensiv weitergearbeitet werden. Denn was nützt eine Pflicht, wenn es nicht genügend Ausbildungsplätze gibt. Die Wirtschaft muss sich ihrer Verantwortung stellen, und mehr in Jugendliche investieren. Schließlich sind das ihre FacharbeiterInnen von morgen.“

Nicht erfasst von der Ausbildungspflicht sind minderjährige Asylwerbende. Jugendreferentin Nicole Tuschak: „Mir tut’s im Herzen weh, dass hier junge Menschen keinen Zugang zur Bildung erhalten. Was sollen sie in Zukunft machen?“

younion _ Die Daseinsgewerkschaft unterstützt das Konzept der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ). Dieses sieht einen Ausbildungsfonds (Fachkräftemilliarde) vor, in den Firmen einzahlen, die nicht ausbilden, obwohl sie es könnten, und aus dem Betriebe, die qualitativ hochwertig ausbilden, Förderungen erhalten.

Nicole Tuschak: „Ein gutes Beispiel sind Stadt Wien und die Wiener Stadtwerke. Dort werden viele Jugendliche hervorragend, sogar über den tatsächlichen Bedarf ausgebildet. Aber es kann nicht sein, dass die öffentliche Hand hier die Vorreiterrolle übernimmt und die Wirtschaft wenig bis gar nichts zur FacharbeiterInnenausbildung beiträgt.“

Read more …

Kaske fordert Offensive gegen Arbeitslosigkeit

Eine Offensive zur Senkung der Zahl der Arbeitslosen fordert AK Präsident Rudi Kaske anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktdaten: "Es ist ein ehrgeiziges Programm, aber wir können es schaffen, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen." Aus Sicht der AK muss das Programm vor allem folgende Punkte enthalten: öffentliche und private Investitionen, intelligente Formen der Arbeitszeitverkürzung, Bildungsmaßnahmen und konsequente Umsetzung der Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping. Wichtig ist für Kaske auch die personelle Aufstockung beim Arbeitsmarktservice (AMS) um 400 Stellen. "Die Arbeit Suchenden brauchen qualifizierte und maßgeschneiderte Betreuung. Das geht nicht ohne zusätzliches Personal", sieht Kaske den Finanzminister gefordert. Der AK Präsident verlangt, dass "jetzt ohne Verzögerungen und Haarspalterei das kommt, was im Bundesfinanzrahmen dem AMS auch zugesagt wurde, nämlich 196 Millionen Euro zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen."

Das Programm der Arbeiterkammer:

+ Mit öffentlichen und privaten Investitionen sollen Beschäftigung und Wirtschaft angekurbelt werden - neu aufgestellt gehört auch die Investitionspolitik der EU.

+ Verschiedene Formen der Arbeitszeitverkürzung können die Zahl der Arbeitslosen senken, etwa der Ausbau der Freizeitoption in den Kollektivverträgen oder Verbesserungen bei der Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche.

+ Bildungsmaßnahmen: Fachkräftestipendium, Bildungskarenz und Bildungsteilzeit müssen zu einem "Qualifizierungsstipendium neu" zusammengeführt werden. In einem ersten Schritt müssen wieder Fachkräftestipendien vergeben werden können.

+ Aufstockung des AMS um 400 Personalplanstellen bereits 2016.

+ Die Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping gehören konsequent umgesetzt, vor allem im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Entsendungen - für verstärkte Kontrollen muss die Zahl der kontrollierenden FinanzpolizistInnen von 500 auf 1.000 aufgestockt werden.

 

Read more …

Wien: Polizei-Kontaktbeamte in Flüchtlingsquartieren

Durch Gewalttaten, bei denen vereinzelt Asylwerber beteiligt waren, geraten diese immer mehr unter Generalverdacht. Die Wiener Polizei setzt daher auf Kontaktbeamte in Heimen, um Kriminalität und Radikalisierung vorzubeugen.

Insgesamt zwölf Polizisten sind als Kontaktbeamte in den großen Wiener Flüchtlingsunterkünften im Einsatz. Sie besuchen die Einrichtungen, wann immer es die Betreuer wünschen, mindestens jedoch einmal pro Woche. Ein Terrorverdacht sei dabei noch nie aufgetreten, sagt deren Chef Friedrich Kovar im Interview mit „Wien heute“: „Die Mehrzahl der Einsätze ist niederschwellig, es geht eher um Diebstähle und Vergehen gegen die Hausordnungen.“

Dem Haus Erdberg stattet die Polizei regelmäßig einen Besuch ab

14 Unterkünfte regelmäßig besucht

Derzeit werden 14 Unterkünfte in Wien regelmäßig besucht. „Die Kolleginnen und Kollegen kommen anlassbezogen, wenn sie gewünscht und gebraucht werden, aber auch in regelmäßigen Abständen“, so Kovar. Wesentliches Ziel sei der laufende Kontakt mit dem Betreuungspersonal an Ort und Stelle, gemeinsam versuche man für etwaige Probleme Lösungen zu finden und zu unterstützen. Allerdings sei es auch Aufgabe der Kontaktbeamten, die Stimmung der Anrainer einzufangen und so mögliche Konflikte und Ängste schon im Vornhinein zu beseitigen.

Mutmaßungen, dass von Asylsuchenden, die vor einer Abschiebung stehen, eher eine Terrorgefahr ausgehe, hält Kovar für unzulässig. „Was wir immer wieder haben, ist, dass Menschen aufgrund von Traumatisierung oder quasi Lagerkoller Auffälligkeiten zeigen. Aber das ist eher im medizinischen Bereich anzusiedeln und nicht unter Terrorgefahr“, so Kovar. Für kleinere Vergehen gebe es Checklisten für das Betreuungspersonal. Zusammen arbeite man auch an der Prävention von Kriminalität - darunter fällt für Kovar auch etwa die Verkehrserziehung für Flüchtlinge, die oft mir dem Rad unterwegs sind.

Kontrollen seit Anfang des Jahres

Die Beamten sind seit Anfang des Jahres unterwegs, wie Irmgard Joo von der Caritas, Leiterin des Haus Erdberg im „Wien heute“-Interview sagte. „Der Beamte kommt regelmäßig hier ins Haus, schaut ob alles in Ordnung ist, ob wir was brauchen und ob er uns unterstützen kann“, so Joo. Konkrete Terrorgefahr ortet auch Joo nicht, es gebe aber Schulungen für die Mitarbeiter und auch Workshops - etwa jene der Caritas-Initiative „Kompa“, die sich das „gute Zusammenlebens unterschiedlicher Gruppen“, das Miteinander der Religionen und Deradikalisierung zum Ziel gesetzt hat.

Viele Asylwerber befürchten allerdings, dass die Vorurteile ihnen gegenüber steigen. Sie wollen nicht mit Terroristen in einen Topf geworfen werden, nur weil sie Muslime sind. „Diese Leute ... das waren Terroristen, diese Leute glauben sie sind Moslems. Sie haben den Glauben falsch verstanden. Aber nicht alle Moslems sind Terroristen“, bekräftigte etwa ein junger Bewohner des Flüchtlingsheims.

Read more …

younion-Hörmann: Danke für hervorragende Leistungen in öffentlichen Kindergärten

Elementare Kinderbildungseinrichtungen sind in öffentlicher Hand am besten aufgehoben 

   „Der aktuelle Skandal ist bereits der zweite im Bereich der privaten Kinderbetreuungsstellen in Wien. Einmal öfter zeigt sich, dass die Leistungen der Daseinsvorsorge bei öffentlichen Dienstleistern besser aufgehoben sind“, sagte heute, Donnerstag, die Bundesfrauenvorsitzende der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, Christa Hörmann.++++

   Ganze 6,6 Millionen Euro an Fördergeldern sollen laut Medienberichten von einem privaten Anbieter von Kinderbetreuungsplätzen widerrechtlich verwendet worden sein. „Angesichts dieses Skandals stellt sich die Frage, ob elementare Kinderbildungseinrichtungen nicht ausschließlich von der öffentlichen Hand betrieben werden sollten“, erklärte dazu Hörmann.

   Die öffentlichen Kinderbildungseinrichtungen funktionieren zur hohen Zufriedenheit der Bevölkerung. In der MA 10 – Wiener Kindergärten sind fast 7.800 MitarbeiterInnen beschäftigt. „Die Kolleginnen und Kollegen erbringen hervorragende Leistungen. Dafür verdienen sie an dieser Stelle ein großes Dankeschön“, schloss Hörmann.

 

Read more …

younion-Berti: Protest gegen Medien-Schließungen in Türkei

Solidarität mit entlassenen Journalistinnen!

   Die türkische Führung hat, laut Berichten, einen Schlag gegen (kritische) Medien unternommen: drei Nachrichtenagenturen, 16 Fernsehsender, 23 Radiostationen und 45 Zeitungen wurden geschlossen. 

   „Damit stehen viele JournalistInnen und andere MitarbeiterInnen plötzlich auf der Straße. Auch demokratiepolitisch ist das nicht hinnehmbar“, empört sich Gerhard Berti, Vorsitzender der Sektion Kunst, Medien, Sport, freie Berufe bei younion _ Die Daseinsgewerkschaft. 

   „Es kann nicht sein, dass der Putschversuch dazu benützt wird um JournalistInnen mundtot zu machen – und ihnen ihre Existenz zu rauben. Dagegen protestieren wir auf das Schärfste!“, so Berti weiter.  

   Der Sektions-Vorsitzende hofft auf breiten internationalen Widerstand.

Read more …

Arzt behandelt keine Asylwerber: Berufsverbot

Arzt behandelt keine Asylwerber: Berufsverbot

„In dieser Kassenordination werden keine Asylanten angenommen“ - mit dieser Ankündigung hat ein Wiener Arzt zu Jahresbeginn für Aufregung gesorgt. Nun sprach die Ärztekammer laut „Kurier“ ein Berufsverbot aus.

Die Ärztekammer wollte ein Berufsverbot am Donnerstag gegenüber dem ORF Wien weder bestätigen noch dementieren. Im Praxisplan, dem offiziellen Ärzteverzeichnis der Wiener Ärztekammer, ist der Mediziner jedenfalls nicht mehr zu finden. Laut „Kurier“ (Donnerstagausgabe) wurde das Berufsverbot damit begründet, dass er nicht mehr über die erforderliche Vertrauenswürdigkeit verfüge. „Man versucht mich kaltzustellen wie Erdogan seine Regimegegner“, sagte der Mann der Zeitung.

Kassenvertrag bereits entzogen

Davor wurde dem Mediziner bereits der Kassenvertrag mit der Wiener Gebietskrankenkasse entzogen, nach dem dieser sich offenbar weigerte, seine Haltung zu ändern. Laut „Kurier“ schloss der Mann seine Wiener Praxis daraufhin im Juni und zog nach Kärnten.

Es sei seine Einstellung und es gebe „keinen Vertrag sie behandeln zu müssen“, so hatte der Mediziner seine Weigerung, Asylwerber zu behandeln gegenüber dem ORF Wien begründet. Das gleiche gelte übrigens auch für „rote, grüne und schwarze Politiker“

Read more …

Förderstopp für „Alt Wien“-Kindergärten

Die Stadt Wien hat einen Fördermittelstopp über den privaten Kindergartenbetreiber „Alt Wien“ verhängt. Fördergelder seien widmungswidrig verwendet worden, hieß es aus dem Büro von Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).

Hotline für Betroffene:

Die MA 10 hat nun für betroffene Eltern, Obsorgeberechtigte und Mitarbeiter eine Hotline eingerichtet. Sie bietet den Betroffenen u.a. Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Betreuungsplatz. Hotline: 01 277 55 55

Es habe eine „ausführliche Wirtschaftsprüfung“ bei dem Kindergartenbetreiber gegeben, teilte Frauenbergers Büro mit. Der Verein „Alt Wien" - MUKU - Arge für multikulturelle Kindergartenpädagogik“ betreibt Einrichtungen an 33 Standorten in Wien und ist laut Stadt für die Betreuung von 2.276 Kindern zuständig.

Geld für Schloss verwendet?

„Die Buchhaltung war dermaßen unordentlich, dass sich selbst ein Wirtschaftsprüfer keinen Eindruck verschaffen konnte, was mit dem Geld passiert ist“, veranschaulichte MA-10-Leiterin Daniela Cochlar die Situation aus städtischer Sicht. Die Magistratsabteilung hegt den Verdacht, dass die städtischen Gelder beispielsweise für Sanierungen von Immobilien verwendet worden seien, die sich im Eigentum des Betreibers befinden - beispielsweise einer Ballettschule.

Familien betroffener Kinder können sich an die MA 10 wenden

Ebenfalls seien die Instandhaltungskosten für ein Schloss in Bad Aussee an die Stadt weiterverrechnet worden - wiewohl dieses nichts direkt mit dem Kindergarten zu tun hätte, lautet ein weiterer Vorwurf. Der Betreiber hätte dort kostenpflichtige Kinderferiencamps veranstaltet. Weiters wird vermutet, dass mit dem Fördergeld ein Haus in Penzing errichtet worden sei - wobei sich neben den Kindergarten-Räumlichkeiten auch Wohnungen in der Immobilie befänden.

Stadt: Über sechs Mio. Euro „zu Unrecht“ erhalten

Laut MA 10 hätte die Organisation nach derzeitigem Stand mehr als sechs Millionen Euro „zu Unrecht“ bekommen. Neben dem Förderstopp sei eine Anzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Vorbereitung, hieß es. Kontrolliert wurden bei „Alt Wien“ vorerst die Jahre 2009 bis 2014. Im Moment sei man gerade dabei, auch die Jahre danach unter die Lupe zu nehmen, so Cochlar. Sie verwies auch darauf, dass der Stadtrechnungshof bei einer Überprüfung Hinweise auf Verstöße entdeckt hätte.

Betreiberverein relativiert Vorwürfe

Richard Wenzel vom Betreiberverein sagte zur APA, dass man ohne Förderung sofort zusperren müsse. „Wir leben von der Hand in den Mund.“ Die teils widmungswidrige Verwendung von Fördergeldern bestritt Wenzel nicht grundsätzlich. Er relativierte es aber dahingehend, dass man den Großteil der Förderung - etwa 4,5 Millionen Euro - für den Bau eines neuen Kindergartens in Penzing verwendet habe.

Man habe das Geld durch „effizientes Wirtschaften“ aufgebracht, so Wenzel. „Wir machen das seit 50 Jahren. Wir sind gewohnt, effizient zu wirtschaften.“ Außer einem Essensbeitrag müssten die Eltern nichts zahlen. Das Argument der Stadt gehe dahin, dass die Förderung ausschließlich zum Betrieb von Kindergärten, nicht aber zur Schaffung neuer Plätze verwendet werden dürfe.

Zukunft der Kindergärten offen

Wie es mit den von „Alt Wien“ betriebenen Kindergärten weitergeht, ist offen. „Was nun passiert, muss der Betreiber entscheiden“, so Cochlar. Sie betonte, dass man dem Verein sehr entgegen gekommen sei, „um die Plätze nicht zu gefährden“. Es sei ein halbes Jahr lang verhandelt und dem Betreiber angeboten worden, dass er die mehr als sechs Millionen Euro zurückzahlen könne. Doch man sei „vertröstet und hingehalten“ worden.

Cochlar kann sich jedenfalls eine weitere Zusammenarbeit mit den derzeitigen Verantwortlichen von „Alt Wien“ nicht vorstellen. Sollte die Besetzung des Vorstandes allerdings ausgetauscht werden, könnte dies hingegen durchaus möglich sein. So sei der Vertrag mit „Alt Wien“ auch nicht gekündigt worden, sondern vielmehr ein Förderstopp auferlegt worden, ließ sie die Zukunft offen. Die betroffenen Familien will die MA 10 bei der Suche nach neuen Kindergartenplätzen unterstützen (siehe Kasten links), die Stadt will auch dafür sorgen, dass die Beschäftigung der 300 Mitarbeiter „so weitgehend wie möglich“ gesichert werde.

ÖVP: Aufstockung auf 100 Kontrolleure

ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin sah sich durch den Förderstopp in der Prüfung der Fördergelder bestätigt. "Deswegen fordern wir die Stadt Wien auf, zu bestätigen, dass keine Bundesmittel missbräuchlich verwendet wurden. Wir behalten uns vor, missbräuchlich verwendete Bundesförderungen von der Stadt Wien zurückzufordern“, so Karmasin per Aussendung.

Gernot Blümel, Obmann der Wiener ÖVP, forderte nachhaltige Maßnahmen und mehr Kontrolle bei den Kindergärten. In einer Aussendung forderte er eine „Aufstockung auf mindestens 100 Kontrolleure, ein Mystery-Shopping System sowie unangekündigte, stichprobenartige und stetig wiederkehrende qualitative Kontrollen“.

Gemeinderat Heinz Vettermann (SPÖ) meinte in einer Reaktion, dass die von der Stadt Wien gesetzten Kontrollmaßnahmen greifen. „Das Förderkontrollsystem der MA 10 wurde in den letzten Jahren auf völlig neue Beine gestellt und wird innerhalb der Abteilung von einer eigenen Stelle bearbeitet“, so Vettermann.

Read more …

„Pitch Competition“ der VdF: Nirgendwo spielt es sich so schön wie in Altach“

Alle Jahre wieder werden die Spielfelder der zwei österreichischen Profiligen unter die Lupe genommen und von den Spielern zertifiziert. Die Bewertung ist mittlerweile ein fixer Bestandteil im Kalender der Vereinigung der Fußballer (VdF), einer Fachgruppe der younion _ Die Daseinsgewerkschaft. Aktuelles Ergebnis: Altach hat den schönsten Rasen der Tipico Bundesliga, in der Sky Go Erste Liga haben St. Pölten    und der LASK die Nase vorn.

 Jedes Spielfeld wird über 36 Runden lang bewertet. Nach jedem Match schickt der Juror des Auswärtsteams eine SMS mit der Wertung 0-10 an Gregor Pötscher, den Pitch-Competition-Beauftragten. Diese Bewertungen ergeben am Ende der Saison einen Durchschnittswert jedes Rasens. Heuer ergab dies ein durchaus interessantes Ergebnis: Nicht Salzburg, Austria oder Rapid machten sich den Titel aus, sondern Altach erwies sich als Meister des Rasens in der Tipico-Bundesliga.  Ferdinand Jussel ist seit mittlerweile 37 Jahren als Zeug- und Platzwart bei den Vorarlbergern aktiv. In den Jahren zuvor waren die Altacher meist im hinteren Mittelfeld der Pitch Competition-Tabelle zu finden. Jussel kennt aber auch den Grund, warum man sich  diesmal an die Spitze der „Rasen-Tabelle“ hieven konnte. „Mit dem neuen Rollrasen, der Rasenheizung und der Bewässerung hat sich die Situation bei uns schlagartig verbessert“, so Ferdinand Jussel, der weiß, wovon er spricht, nachdem er selbst lange Zeit im Bereich Gartenbau in der Schweiz tätig war.

 Altach verwies damit Salzburg, wie immer starke Rieder, Rapid und die Austria auf die Plätze. Nicht nur sportlich zierte Grödig das Ende der Tabelle, auch die Platzverhältnisse wurden am Fuße des Untersberg für nicht gut befunden.

Anders die Situation bei St. Pölten und dem Schmuckkästchen NV Arena. Der Aufsteiger konnte gemeinsam mit dem LASK in der abgelaufenen Saison den besten Rasen der Sky Go Erste Liga vorweisen.

Auch hier fand sich mit der Salzburger Austria ein Klub am Schluss der Tabelle, der die Liga zu Saisonende verlassen musste. VdF-Vorsitzender Gernot Zirngast: „Das Beispiel des SCR Altach zeigt, dass die härteren Lizenzierungsbestimmungen bezüglich der Infrastruktur Früchte tragen. Für ein gutes Fußballspiel sind nicht nur gute Spieler von Nöten, sondern auch die entsprechenden Rahmenbedingungen im Stadion.“

 

Hier die Ergebnisse der Pitch Competition im Detail:

 

Tipico Bundesliga

Platz Verein                                   Punkte

  1. SC Rheindorf Altach                8,38
  2. FC Red Bull Salzburg               8,08
  3. SV Ried                                  7,44
  4. SK Rapid Wien                        7,38
  5. FK Austria Wien                      7,27
  6. SK Sturm Graz                        7,22
  7. SV Mattersburg                       6,47
  8. Wolfsberger AC                      5,97
  9. FC Admira Wacker Mödling     5,83
  10. SV Grödig                              5,72

 

Sky Go Erste Liga

Platz Verein                             Punkte

  1. SKN St. Pölten               8,50

     LASK                                   8,50

  1. FC Wacker Innsbruck     8,16
  2. FC Liefering                  8,05
  3. Kapfenberger SV            8,00
  4. SC Austria Lustenau       7,22
  5. SC Wiener Neustadt       6,94
  6. SK Austria Klagenfurt     6,11
  7. FAC                               4,94
  8. SV Austria Salzburg        4,64

Read more …

younion Burgenland: Großer Wurf für Kindergarten- und FreizeitpädagogInnen

Besoldungsreform bringt Erhöhung der Einstiegsgehälter für Beschäftigte 

„Auf Initiative der younion Burgenland wurde eine Besoldungsreform im Kinderbetreuungsbereich beschlossen, die für die Beschäftigten wesentlich höhere Einstiegsgehälter bringt. Davon profitieren alle neu eintretenden und optierenden Kolleginnen und Kollegen“, erklärt Gerhard Horwath, Landesvorsitzender der younion Burgenland.

Konkret bedeutet die Novelle zum Burgenländischen Gemeindebedienstetengesetz 2014, die in der letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen wurde, eine Erhöhung der Einstiegsgehälter für KindergartenpädagogInnen um 480 Euro und für FreizeitpädagogInnen um 430 Euro. Für KindergartenpädagogInnen bedeutet das ein Einstiegsgehalt in der Höhe von 2.333,60 Euro. FreizeitpädagogInnen verdienen künftig 2.094,70 Euro. Außerdem wird der Landesfeiertag zu Martini für alle, d.h. auch für diejenigen die im alten System bleiben, zu einem Urlaubstag bzw. Ersatzurlaubstag bei Diensteinteilung. Die Vorbereitungszeit von acht Stunden wird beibehalten. Das ist ein Spitzenwert im Österreichvergleich.

„Die Änderung, dass die Beaufsichtigung der Kinder während zwei Stunden Vorbereitungszeit stattfinden soll, wird laut Aussage der Vertreter der Regierungsparteien im Landtag nur in Ausnahmefällen gelten“, betont Horwath.

Die schon jetzt Beschäftigten haben die Möglichkeit zwischen 1. September 2016 und 28. Februar 2017 vom alten ins neue Gehaltsschema umzusteigen. Die Besoldungsreform im Kinderbildungsbereich tritt mit 1. September 2016 in Kraft. Von der Novelle profitieren rund 800 Kindergarten- und FreizeitpädagogInnen im Burgenland.

 

Read more …