News Archiv

SPÖ-Bedenken an Plänen für Mangelberufsliste

Die SPÖ warnt davor, dass die Liste der Mangelberufe, für die der Arbeitsmarkt für Drittstaatsangehörige geöffnet wird, noch weit größer werden könnte als bisher bekannt. Denn durch die geplante Regionalisierung der Liste könnte dann jedes Bundesland eine eigene Mangelberufsliste herausgeben.

Das könne dann zum Beispiel bedeuten, dass Koch in Tirol ein Mangelberuf ist, obwohl es in Ostösterreich zahllose arbeitslose Köche gibt, hieß es heute aus dem SPÖ-Klub. Als „nächsten unüberlegten Schnellschuss von Schwarz-Blau“ bezeichnet SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch das Vorhaben. Er rechnet vor: "Eine Regionalisierung würde innerhalb weniger Wochen zu einer Verdreifachung der Mangelberufe und zu mehr Zuwanderung aus Drittstaaten wie der Ukraine, Russland und Serbien führen.

Kritik auch von ÖGB und AK

„Nur wenige Tage nach ihrem Amtsantritt verkündete die neue Regierung überfallsartig, den Beschäftigungsbonus und die Aktion 20.000 vorzeitig auslaufen zu lassen. Und jetzt will die Regierung auch noch die Schleusen für Fachkräfte aus Drittstaaten für noch mehr Mangelberufe öffnen“, teilte heute auch ÖGB-Präsident Erich Foglar per Aussendung mit.

Kritik an den Regierungsplänen zur Mangelberufsliste kam heute auch von der Arbeiterkammer Niederösterreich (AK NÖ). „Bereits jetzt gibt es ein erhebliches Wachstum an Arbeitsplätzen, die mit ausländischen Arbeitnehmern besetzt werden. Von 100 neuen Stellen, die in Niederösterreich entstehen, kommen nur 24 Personen aus der Arbeitslosigkeit heraus. Wenn jetzt die Mangelberufe für Drittstaaten weiter aufgemacht werden, öffnet das Lohndumping Tür und Tor“, so AK-NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. Vor „großen Schwierigkeiten“ bei der Vermittlung von in Österreich arbeitslos gemeldeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern warnte auch Alice Kundtner von der AK Wien.

Erhard Prugger von der Wirtschaftskammer Oberösterreich ortet unterdessen in einigen Branchen eine immer schwieriger werdende Suche nach Arbeitskräften. Wo die Nachfrage nach Arbeitskräften das Angebot stark übersteigt, spricht man von Mangelberufen - und deren Zahl habe sich Prugger zufolge sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt.

Read more …

Personalmangel in Kindergärten: Novelle geplant

Um den Personalmangel in Kindergärten zu entschärfen, plant die ÖVP eine Gesetzesänderung. Dadurch sollen, zumindest kurzfristig, auch Menschen mit fachverwandten Ausbildungen eine Kindergartengruppe leiten können.

In Vorarlbergs Kindergärten fehlt immer mehr Personal. Laut ÖVP-Bildungssprecherin Barbara Schöbi-Fink ist es heute schon vielerorts nicht mehr möglich, alle Kindergarten-Gruppen mit den vorgeschriebenen Kindergartenpädagoginnen zu besetzen. Etliche Gemeinden hätten bereits gemeinsame Notfallprogramme, um bei Urlaub oder Krankheit den Betrieb überhaupt noch gesetzeskonform aufrecht erhalten zu können. Mit einer Änderung des Kindergartengesetzes will die ÖVP das Problem jetzt zumindest kurzfristig lösen.

Ausgedehnte Öffnungszeiten und mehr Dreijährige

Derzeit müssen Kindergartengruppen von ausgebildeten Kindergartenpädagogen geleitet werden. Nur zu Randzeiten dürfen auch Kindergartenassistentinnen diese Funktion übernehmen. Laut Schöbi-Fink reicht das Personal durch Ausdehnung der Öffnungszeiten und die Betreuung von immer mehr Dreijährigen aber kaum noch für einen rechtskonformen Betrieb aus. Deshalb sei eine Gesetzesänderung geplant. Neben Kindergartenpädagoginnen sollen dadurch auch Menschen mit einer anderen pädagogischen Ausbildung (wie etwa Sozialpädagogik oder einem fachverwandten Uniabschluss) eine Gruppe leiten dürfen - zumindest zeitlich befristet.

Schöbi-Fink: Kein Qualitätsverlust

Wie Schöbi-Fink betont, bräuchten die Erhalter der Kindergärten flexible Möglichkeiten, um in Notzeiten - also etwa bei Krankenständen - den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Dabei könne keine Rede von einer Qualitätsverschlechterung sei - denn an der Qualität dürfe man besonders in dieser ersten Bildungseinrichtung nicht rütteln.

Wird die Novelle im zuständigen Ausschuss befürwortet, soll sie laut Schöbi-Fink schon Ende Jänner im Landtag beschlossen werden.

Read more …

Beschäftigungsbonus und „Aktion 20.000“ eingestellt

Die ÖVP-FPÖ-Koalition stellt die beiden Beschäftigungsprogramme der Vorgängerkoalition ein. „Per Umlaufbeschluss“ sei „die Redimensionierung des ‚Beschäftigungsbonus‘ sowie die‚ Beschäftigungsaktion 20.000‘ beschlossen“ worden, teilte die Regierung heute per Aussendung mit.

Anträge zum Beschäftigungsbonus könnten noch bis zum 31. Jänner eingereicht werden. Bei der „Aktion 20.000“ „werden Anträge positiv behandelt, die bis zum 31. Dezember 2017 genehmigt bzw. in Arbeit befindlich sind“, heißt es weiter.

Read more …

Familienfonds: Bogner-Strauß will Ressorts zur Kasse bitten

Eines der ersten Vorhaben der neuen Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) ist die Reform des Fonds, aus dem die meisten Familienleistungen bezahlt werden. Sie wolle das Thema „sobald wie möglich“ angehen, sagte sie im APA-Interview. Der Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) ist seit Jahren verschuldet.

Laut Regierungsprogramm soll der Fonds in Zukunft nicht mehr gänzlich für Leistungen aufkommen, die „nicht oder nur teilweise familienrelevant“ sind. Es gehe darum, dass man gewisse Dinge „outsourcen möchte“, die nicht unbedingt in das Ressort gehören, so Bogner-Strauß. Welche konkreten Leistungen künftig aus anderen Budgets bezahlt werden sollen, konnte die Ministerin noch nicht sagen, sie wolle das „jetzt gerne einmal analysieren“.

Neuer Anlauf für einheitlichen Jugendschutz

Dass sie sich wie ihre Vorgängerinnen am einheitlichen Jugendschutz die Zähne ausbeißen wird, glaubt Bogner-Strauß nicht: „Ich hab ein gutes Gebiss.“ Sie suche „das offene Gespräch und den Konsens mit den Ländern“, sagte die neue Ministerin und gab sich zuversichtlich für eine Lösung der jahrzehntelangen Debatte. Eine Vereinheitlichung komme allen zugute. Für eine Art Rahmenvorgabe durch den Bund, die den Ländern Flexibilität überlässt, kann sich die Ministerin eher nicht erwärmen.

Dass ihr Ressort eher ein PR-Ministerium werden könnte, weist die Ministerin zurück: „Zahnlos ist es sicher nicht“, meinte sie darauf angesprochen, dass der Frauenbereich über ein geringes Budget verfügt, viele Jugendagenden Ländersache sind und nun überdies das Kindergartenwesen ins Bildungsministerium wandert. Es handle sich um ein „wunderschönes“ Ressort, „wo man vieles umsetzen kann“, findet Bogner-Strauß.

Nachholbedarf bei Kindergärten

Was die Kindergärten angehe, seien Details zudem noch mit Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) abzuklären - „ich glaube, dass da schon sehr viele Dinge noch bei uns liegen“, zählte sie etwa Qualität und Flexibilisierung der Kinderbetreuung auf. Dass das erst recht wieder eine Aufsplitterung der Kompetenzen wäre, sieht sie nicht so.

Grundsätzlich räumt Bogner-Strauß, deren Partei das Ressort auch die letzten Jahre schon geführt hat, durchaus Nachholbedarf beim Kinderbetreuungsangebot ein: Was Kleinkinder betrifft, „sind wir ja noch ziemlich schlecht aufgestellt in Österreich“, meinte sie, „da sind wir ja noch weit weg vom Barcelona-Ziel“. Eine Betreuungsquote von 33 Prozent bei den Kleinsten hätte eigentlich schon 2010 erreicht werden sollen.

Read more …

Kaske: Österreich braucht eine moderne Arbeitsmarktpolitik

"Nicht die Bekämpfung von Arbeitslosen, sondern von Arbeitslosigkeit sollte zentrale Politik im kommenden Jahr sein", sagt AK Präsident Rudi Kaske. Im neuen Regierungsprogramm finden sich viele Formulierungen zum "Arbeitslosengeld Neu", die den Schluss zulassen, dass Österreich die fatale Weichenstellung in Richtung Altersarmut wiederholt, die Deutschland mit Hartz IV getan hat: Wenn tatsächlich der Leistungsbezug aus der Arbeitslosenversicherung zeitlich begrenzt wird, werden etwa ältere Langzeitarbeitslose, die bloß wegen ihres Alters von den Betrieben nicht mehr gewollt werden, in die Mindestsicherung gedrängt. Das hieße Verlust des bescheidenen Vermögens, das man sich in einem langen Arbeitsleben angespart hat, einschließlich einer Eigentumswohnung, des Autos usw. "Vor einer solchen Politik warnen wir eindringlich."

Ein Pilotprojekt im AMS zeigt, dass steigender finanzieller Druck die Vermittlung von Arbeitssuchenden nicht verbessert. Was den betroffenen Arbeitssuchenden aber wirklich hilft, ist mehr Kontakt mit ihren BetreuerInnen im AMS, mehr Zeit für Beratung und Unterstützung bei der Arbeitssuche. "In eine solche Richtung sollte eine moderne Arbeitsmarktpolitik gehen", sagt AK Präsident Rudi Kaske.

Auch bei der Ausweitung der Arbeitszeit ist es wichtig, dass die Interessen der ArbeitnehmerInnen berücksichtigt werden. "Eine Arbeitszeitflexibilisierung darf keine Einbahnstraße sein", sagt AK Präsident Rudi Kaske.

Chancen der Digitalisierung nutzen
Die AK wird sich 2018, wie schon in den Vorjahren, intensiv mit dem Thema digitaler Wandel befassen: "Wir orten, dass beim Thema Digitalisierung viel an die Technik und an die Infrastruktur gedacht wird. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden maximal am Rande mitgedacht. Doch wenn wir die Chancen der Digitalisierung nützen wollen, müssen wir die Menschen in den Mittelpunkt stellen", sagt AK Präsident Rudi Kaske. Die AK hat gemeinsam mit ÖGB, deutschen und schwedischen Gewerkschaften die erste Online-Anlaufstelle und Beratung für Crowdworker und PlattformarbeiterInnen geschaffen. In einer breiten internationalen Kooperation wurden zudem erstmals Richtlinien zur fairen Gestaltung von Crowdwork erarbeitet. Ziel ist, Rahmenbedingungen für faire statt prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu erarbeiten.

Der digitale Wandel wird zu sehr vielen Veränderungen in der Arbeits- und Lebenswelt der AK Mitglieder führen, daher ist es für die AK wichtig, dass sie den Wandel mitgestaltet und dass ArbeitnehmerInnen davon profitieren. Dazu sind eine Reihe von Änderungen im Arbeits-, aber auch im Steuerrecht nötig. Die AK will, dass große Internetkonzerne, die in Österreich Geschäfte machen, auch in Österreich Steuern bezahlen. Die AK ist der Ansicht, dass es ein neues Qualifizierungsgeld und eine Weiterbildungswoche pro Jahr benötigt, damit sich die Beschäftigten besser auf die Änderungen einstellen können und damit sich keine Kluft zwischen ohnehin gut Ausgebildeten und denen mit schlechterer Qualifikation auftut. Es braucht neue Regelungen, was die Entgrenzung von Arbeit und Freizeit und den betrieblichen Datenschutz betrifft. SchülerInnen - und hier besonders BerufsschülerInnen - müssen fit für die Digitalisierung gemacht werden. Und für die Finanzierung des Sozialstaats sowie für die Verteilung der Arbeit braucht es neue Ansätze. Für all diese Themen hat die AK bereits Konzepte.

Registrierung der Gesundheitsberufe
Die AK übernimmt 2018 die Aufgabe, etwa 100.000 unselbständig Beschäftigte in den Gesundheitsberufen zu registrieren. Denn, so wie in vielen anderen Ländern bereits gang und gäbe, führt Österreich die Registrierung der Beschäftigten im Gesundheitsbereich ein, um einen Überblick über die Zahl der Beschäftigten zu haben und die Qualität der Pflege und der Betreuung und Behandlung in den medizinisch-technischen Berufen zu sichern. Der AK wurde die Aufgabe zugeteilt, als Behörde die Registrierung der unselbständig Beschäftigten durchzuführen. Im Zusammenhang mit der Registrierung hilft die AK sowohl den Betroffenen als auch dem Staat beim Sparen: Denn der AK ist es gelungen, das Finanzministerium davon zu überzeugen, auf die Registrierungsgebühr von 80 Euro pro Person zu verzichten. Damit werden den ArbeitnehmerInnen im Gesundheitsbereich 8 Millionen Euro erspart. Aber auch die Republik Österreich erspart sich beträchtliche Kosten. Denn die Arbeiterkammern werden die Registrierung durchführen, ohne dem Staat dafür Kosten in Rechnung zu stellen. Rund 100 Personen sind in der Aufbauphase in der AK mit diesem Thema beschäftigt, im Normalbetrieb sollen es rund 30 sein.

 

Read more …

Häupl sieht „lupenreinen Sozialabbau“ in Regierungsplänen

Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) befürchtet unter anderem einen Anstieg von Kriminalität durch die Regierungspläne von ÖVP und FPÖ. Bei den Armen zu sparen störe ihn als Sozialdemokraten ganz besonders, so Häupl.

Kopfschütteln über Gudenus-Vorschlag

Der Vorschlag des scheidenden Wiener Vizebürgermeisters Johann Gudenus (FPÖ), Asylquartiere am Stadtrand anzusiedeln, sorgt im Rathaus für rot-grünes Kopfschütteln. Von der Wiener ÖVP kommt dazu weder Lob noch Tadel.

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) rechnete vor, welcher Aufwand getrieben werden müsste, um den Vorschlag umzusetzen und hatte auch einen launischen Vorschlag zur Hand: „Bei den ungefähr 13.000 Flüchtlingen, die wir derzeit in Wien in Privatquartieren haben, da möchte ich wissen, wo die 150 Flüchtlingsquartiere oder Flüchtlingshäuser hinkommen. Vielleicht in die Sisi-Villa im Lainzer Tiergarten.“

Grüne: „menschenverachtend“ und „inkompetent“

Scharfe Kritik äußerte die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Dieser Vorschlag sei nicht nur menschenverachtend, sondern auch inkompetent. Denn Flüchtlinge in Massenquartiere am Stadtrand zu zwängen, würde wohl kaum die Integration dieser Menschen fördern. „Das sind mindestens zwei Traiskirchen“, veranschaulichte Vassilakou die Dimension an Personen. Angesichts der Aussage des designierten FPÖ-Klubchefs im Bund sei sie froh, dass Gudenus nicht Minister geworden sei.

Ausweichende ÖVP-Antworten

ÖVP-Landesparteichef und Neo-Minister Gernot Blümel wich auf Journalistenfragen, was er vom Vorstoß von Gudenus halte, konsequent aus: „Ich stehe zu dem, was wir mit der FPÖ ausgemacht haben, was den Integrations- und Asylbereich betrifft“. Diese „politischen Absichtserklärungen“ gelte es nun baldigst in eine konkrete gesetzliche Ausgestaltung zu bringen.

Ob durch das geplante Aus für die individuelle Unterbringungsmöglichkeit von Flüchtlingen Massenquartiere die logische Konsequenz seien, beantwortete Blümel ebenso wenig wie die Frage, ob mit individueller Unterbringung lediglich Privatwohnungen oder auch NGO-Einrichtungen gemeint seien: „Das wird man sich genau ansehen.“

FPÖ: Keine individuelle Unterbringung mehr

Im ÖVP-FPÖ-Regierungspakt findet sich der Plan, dass individuelle Unterbringung für Asylwerber künftig nicht mehr möglich sein soll. Gudenus befand im Interview mit „Wien heute“, man solle Asylwerbern zeigen, dass es hier „doch nicht so gemütlich ist“, wie alle glauben würden. Welche Randbezirke er für Großquartiere konkret meinte, sagte Gudenus nicht.

Gudenus war noch 2016 vehement gegen „Massenquartiere“ aufgetreten. Die FPÖ hatte etwa gegen größere Notunterkünfte wie jenes in Liesing - das in einem ehemaligen Firmengebäude untergebracht wurde - demonstriert und damals sogar ausdrücklich die Verteilung auf kleinere Einheiten gefordert. Wie Gudenus erläuterte, bestand das Problem in Liesing nach Ansicht der FPÖ an der unmittelbaren Nähe zu Wohnbauten.

Read more …

Kaske: Arbeiterkammer nicht begeistert von Programm der neuen Bundesregierung

Kaske findet es aber "positiv, dass nicht über die Kammern, sondern mit den Kammern geredet wird"

Kritik am neuen Regierungsprogramm kommt von der Arbeiterkammer: "Grundsätzlich beurteilen wir jede Regierung nach dem, was sie für die Arbeitnehmer des Landes macht", betonte AK-Präsident Rudolf Kaske im APA-Gespräch - wenn schon in den ersten Stunden Wirtschaft und Industrie applaudierten, müsse sich die Regierung in Sachen Arbeitnehmerrechte fragen, "ob das Applaus von der richtigen Seite ist".

Kaske spielte damit etwa auf die geplante Flexibilisierung der Arbeitszeiten an, wo man Nachteile für die Arbeitnehmer befürchtet. Andere Maßnahmen aus dem Regierungsprogramm wollte Kaske am Sonntag noch nicht kommentieren, weil man gerade mitten in der intensiven inhaltlichen Bewertung sei. Die Arbeiterkammer will sich aber in den kommenden Tagen näher äußern.

Nach teils heftigen Diskussionen hält die ÖVP-FPÖ-Koalition nun doch an der Kammer-Pflichtmitgliedschaft fest - laut Regierungsprogramm sind die Kammern lediglich eingeladen, bis Ende Juni 2018 Reformvorschläge zu bringen. Es sei "positiv, dass nicht über die Kammern, sondern mit den Kammern geredet wird", meinte Kaske. Vom Datum her beschleiche ihn allerdings das Gefühl, dass man sich über die bevorstehenden Landtagswahlen drüberschummeln will, um keinen großen Aufruhr zu verursachen.

Die AK sei "sehr sparsam" im Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen, bekräftigte Kaske. Über 800.000 Mitglieder wie Arbeitslose, Karenzierte oder Lehrlinge zahlten außerdem keine Beiträge, obwohl sie vollen Leistungsschutz genießen, betonte Kaske. Man werde in nächster Zeit auch neue Serviceleistungen präsentieren, kündigte er an.

Read more …

Nationalrat beschließt Gehaltsabschluss für den öffentlichen Dienst

Nulllohnrunde für Politikergehälter ab 4.300 Euro

Mit insgesamt drei Sitzungen hat der Nationalrat gestern sichergestellt, dass Beamten- und Politikergehälter zeitgerecht mit 1. Jänner angehoben werden. Die Gehälter im öffentlichen Dienst werden um 2,33 Prozent angehoben, Politikergehälter nur bis zu rund 4.300 Euro um 1,50 Prozent. Besser verdienende Politiker bekommen keine Anpassung.

Beschlossen wurde die Politikerregelung von allen fünf Parteien einstimmig. Die Beamtengehaltsnovelle trugen zwei Oppositionsparteien nicht mit. NEOS war, so Gerald Loacker, dagegen, weil das Problem der Anrechnung der Vordienstzeiten noch immer nicht ordentlich gelöst sei. Die Liste Pilz trug die gleiche Erhöhung für alle Gehaltsstufen nicht mit, weil sich hohe und niedrige Einkommen ohnehin „unerträglich“ auseinanderentwickeln würden, konstatierte Bruno Rossmann.

Für Beamten-Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) - die 2,33 Prozent mit der Gewerkschaft ausverhandelt hat - bedeutete die Nationalratssitzung den Abschied: In ihrer letzten Rede von der Regierungsbank appellierte sie dafür, den öffentlichen Dienst zu stärken und nicht in populistische Anfeindungen einzustimmen. Schließlich würde ohne Beamte und Vertragsbedienstete die Gesellschaft nicht reibungslos funktionieren - und Einschnitte dort würden „jeden Bürger direkt treffen“. Duzdar nimmt künftig in den Reihen der Abgeordneten Platz.

Read more …

Kaske: AK-Umlagen-Kürzung wäre ein Schlag gegen die Beschäftigten

 AK Präsident Rudi Kaske warnt die künftige Bundesregierung dringend vor einer Kürzung der AK-Umlage: "Wer das tut, nimmt bewusst in Kauf, dass ein gut funktionierendes Beratungsnetz für die Beschäftigten aus Kostengründen ausgedünnt werden muss. Und das in Zeiten, in denen der Wind immer rauer weht in der Arbeitswelt."

Rund 7 Euro netto macht die durchschnittliche AK-Umlage netto aus. "Das sind gerade mal zwei Melange im Monat", so Kaske.

Demgegenüber stünde ein gutes und niedrigschwelliges Beratungsangebot in Arbeitsrechtsfragen, in Steuerfragen, im Konsumentenschutz und in Bildungsfragen in ganz Österreich und gemeinsam mit den Gewerkschaften eine starke Interessenvertretung.

"Wer die AK schwächen will, schwächt die Stimme der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer", so Kaske. Insgesamt nahm die AK bundesweit rund 432 Millionen Euro im Jahr 2016 ein, über 532 Millionen Euro holte die AK im selben Jahr direkt in Geld in außergerichtlichen, gerichtlichen und behördlichen Verfahren für ihre Mitglieder heraus. Dazu kommen noch alle Beratungsangebote und die Interessenvertretung gegenüber Wirtschaft und Staat.

 

Read more …

Fahrplan für Häupl-Nachfolge festgelegt

Der Parteivorstand der Wiener SPÖ hat am Montag das weitere Vorgehen bei der Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden SPÖ-Wien-Chef Michael Häupl festgelegt. Die Kandidaten werden sich in Hearings präsentieren.

„Wir haben einen guten Prozess festgelegt, der für alle etwas bietet“, zeigte sich Landesparteisekretärin Sybille Straubinger überzeugt. Die Hearings im Jänner finden nicht medienöffentlich statt, eingeladen sind die 980 Delegierten zum Landesparteitag. Wann und wo die Fragerunden stattfinden, steht noch nicht fest. Man werde jedenfalls zwei Termine anbieten, damit sich die Kandidaten in etwas kleinerer Runde präsentieren können, sagte Straubinger, die mit jeweils rund 300 Teilnehmern rechnet.

Präsentieren sich in öffentlichen Chats

Die rund 45.000 Wiener Parteimitglieder werden über ein persönliches E-Mail jedes Kandidaten sowie eine Sonderausgabe der Mitgliederzeitung, in der Schieder und Ludwig persönlich und politisch vorgestellt werden, informiert.

Einer breiteren Öffentlichkeit werden sich die Kandidaten im Rahmen von zwei Einzelchats präsentieren. Diese sollen kurz vor dem Parteitag, zwischen 21. und 23. Jänner, stattfinden. Bereits in den nächsten Tagen wird außerdem ein Bereich auf der Website der Wiener SPÖ mit Steckbriefen, Fotos und Lebensläufen von Michael Ludwig und Andreas Schieder eingerichtet.

Häupl mit Umgang der Kandidaten zufrieden

Bürgermeister und Parteichef Häupl zeigte sich mit dem bisherigen Umgang der beiden Kandidaten miteinander zufrieden. „Sie machen das beide sehr gut“, sagte er. „Man committet sich darauf, dass man nicht nachher der Häuptling einer Ruine sein will.“ In der Partei herrsche „eine gute Stimmung“, befand auch Straubinger. „Es ist bisher gelungen, das sehr konsensual zu diskutieren“, sagte sie.

Die beiden Kandidaten für die Funktion des Parteichefs und in weiterer Folge auch für das Amt des Bürgermeisters sind bereits bei einer Konferenz der Sozialistischen Jugend aufeinandergetroffen. Auch die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) lädt die beiden noch zu einem Austausch ein. TV-Duelle sind laut Straubinger nicht geplant.

Konkreter Ablauf am Parteitag noch offen

Der konkrete Ablauf am Landesparteitag am 27. Jänner, bei dem der neue Parteichef gewählt wird, ist noch nicht geklärt. Fest steht, dass es keine Anträge geben wird. Dass sich noch ein dritter Kandidat bewerben könnte, hält Häupl weiterhin für nicht ausgeschlossen, aber „extrem unwahrscheinlich“.

Read more …