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AK: Mit 315 Mio. Euro 45.000 Jobs schaffen

Um der Langzeitarbeitslosigkeit stärker den Kampf anzusagen, könnten mit einem Aufwand von lediglich 315 Mio. Euro 45.000 Jobs geschaffen werden. Damit könnte die Zahl jener Menschen, die schon ein Jahr oder länger vergeblich auf Jobsuche sind, um ein Drittel gesenkt werden, sagte AK-Arbeitsmarktexperte Simon Theurl heute. „Das können wir uns wirklich leisten“, so der Ökonom.

Die Rechnung geht für ein 1.700-Euro-Monatsbruttoeinkommen von 7.000 Euro Kosten pro Jahr aus – im Gegenzug gebe es Mehreinnahmen aus Konsumsteuern und Sozialversicherungsbeiträgen.

Augenmerk auf ältere Langzeitarbeitslose

Besonders profitieren davon sollten Menschen, die es auf dem Arbeitsmarkt besonders schwer haben, etwa ältere Langzeitarbeitslose. Zuletzt waren in Österreich fast 143.000 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos – das Risiko dafür steige auch bei einer guten Konjunktur ab dem Alter von 45, so Theurl. Wegen dieses deutlichen „Knicks“ ab 45 schlage die AK eine Umsetzung der staatlichen Jobgarantie „Chance45“ vor.

Auch der Ökonom Oliver Picek von Momentum sprach sich in der Onlinediskussion für ein möglichst rasch erstelltes Programm für Langzeitarbeitslose aus, nämlich „eine Jobgarantie, wenn jemand ein Jahr lang einen Job gesucht hat – dann muss ein öffentlicher Job auf ihn warten“.

Seiner Rechnung zufolge würden 150.000 Arbeitsplätze – für praktisch alle Langzeitarbeitslosen – knapp über eine Milliarde Euro kosten, etwa doppelt so viel wie Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe für diese Menschen.

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younion-Meidlinger: Stadt Wien hält ihr Versprechen, Regierung hat es gebrochen

Gewerkschaft younion begrüßt finanzielle Belohnung für HeldInnen der Corona-Krise

„In intensiven Gesprächen mit Bürgermeister und Stadtverwaltung haben wir eine Einigung erzielt. Wien nimmt Geld in die Hand, um den unglaublichen und vorbildlichen Einsatz der Heldinnen und Helden der Corona-Krise abzugelten. Das haben sich die ArbeitnehmerInnen der Daseinsvorsorge, die unter erschwerten Bedingungen für die Bürgerinnen und Bürger im Einsatz waren, mehr als verdient,“ erklärte heute, Freitag, der Vorsitzende der Gewerkschaft younion _ Die Daseinsgewerkschaft, Christian Meidlinger.   

„Die Stadt Wien hält damit ihr Versprechen, die großartigen Leistungen ihrer Beschäftigten in Zeiten von Corona nicht nur mit freundlichen Worten zu belohnen“, sagte Meidlinger. Auch die Regierung hatte den „HeldInnen der Krise“ einen Bonus versprochen. Mittlerweile ist davon keine Rede mehr.

Meidlinger: „Schon um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, ist jede Investition in die Kaufkraft eine Investition in die Zukunft. Die Regierung hat ihr Versprechen gebrochen. Aber noch wäre es für Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Kogler Zeit, ihre eigenen Ankündigungen umzusetzen und sich an Wien ein Beispiel zu nehmen.“     

Wie sich in anderen Bundesländern zeigt, wäre es höchste Zeit, einen Ausgleich für die finanziellen Verluste der österreichischen Gemeinden zu schaffen. Falls das nicht bald und in ausreichendem Maße geschieht, wird eine Corona-Prämie in vielen Gemeinden nicht möglich sein.

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SPÖ fordert Testoffensive an Schulen

SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid fordert für einen sicheren Start des neuen Schuljahres trotz Coronavirus-Pandemie eine Testoffensive an den Schulen und eine Strategie, wie dort in der kalten Jahreszeit mit Schnupfen und Erkältungskrankheiten umgegangen werden soll. Um schnell Schnupfen- von Covid-19-Symptomen abgrenzen zu können, will sie alle Schüler mit Testkits ausstatten.

Die ehemalige Bildungsministerin plädierte für „testen, testen, testen“ und dafür auch „genügend Geld in die Hand zu nehmen“, so Hammerschmid heute. Das oberste Ziel müsse es sein, einen regulären Schulstart im September zu ermöglichen, unter dem Schuljahr auch bei regionaler Häufung von Coronavirus-Infektionsfällen automatische Schulschließungen zu vermeiden und Eltern, Lehrern und Schülern Planbarkeit zu garantieren. Deshalb brauche es auch für die kalte Jahreszeit „eine praktikable ‚Schnupfenregelung‘“ für die Schulen.

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ÖGB ortet Arbeitgeberdruck auf CoV-Risikopatienten

Der ÖGB vermutet, dass die Regelung zum Schutz chronisch kranker Menschen mit einem hohen Coronavirus-Infektionsrisiko nicht überall eingehalten wird. Angehörige von CoV-Risikogruppen würden teils stark unter Druck gesetzt, berichtete der ÖGB. Einige Unternehmen hätten Risikopersonen sogar den Verzicht auf die im Gesetz verankerte Dienstfreistellung nahegelegt.

Verhalten „besonders verwerflich“

„Wir haben bereits mehrere Hilferufe von Betroffenen, die mit ihrer Unterschrift bestätigt haben, dass sie trotz ihrer ärztlich bestätigten Zugehörigkeit zur Risikogruppe die Dienstfreistellung ablehnen und weiterhin zur Arbeit kommen möchten“, ärgerte sich ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian heute.

Dem ÖGB wurden entsprechende Fälle aus zwei Bundesländern gemeldet, auch die Kopie der Verzichtserklärung einer Arbeitnehmerin liege vor. „Hier werden Risikopatienten mit berechtigter Furcht vor der Ansteckung mit Corona massiv unter Druck gesetzt“, so Katzian. Angesichts der „angespannten Arbeitsmarktsituation“ sei ein solches Verhalten „besonders verwerflich“.

ÖGB: Verzichtserklärung sind Ausnahmen

Der ÖGB rät Betroffenen, „keinesfalls Verzichtserklärungen ohne Rücksprache mit ihrem Betriebsrat oder mit der zuständigen Gewerkschaft zu unterschreiben“. In Richtung der Unternehmen sagte Katzian, „Ausnahmen von der Ausnahme für Risikogruppen zu verlangen, ist rechtlich mehr als fragwürdig und moralisch verwerflich“.

Außerdem fordert der ÖGB-Präsident die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) auf, den Kampf gegen schwarze Schafe unter den Arbeitgebern zu unterstützen und sicherzustellen, dass diese Verzichtserklärungen die Ausnahme bleiben.

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CoV-Krise erzwingt Wahlkampf neu

Die Wien-Wahl am 11. Oktober und der dazugehörige Wahlkampf stehen ganz im Zeichen der Coronavirus-Pandemie. Die Wahlkampfstrategien müssen angepasst werden. Die werbenden Parteien gehen dabei ganz unterschiedlich mit der Situation um.

Während die FPÖ vorerst an ihrem geplanten „klassischen Wahlkampf mit starkem Bürgerkontakt“ festhält, fahren die anderen Parteien von vornherein neue Strategien, ergab ein APA-Rundruf. Großveranstaltungen und Hausbesuche wie sie bisher bekannt waren, sind für die Parteien aber schon jetzt passe bzw. befinden sie sich in Schwebe. Stattdessen konzentrieren sie sich auf kleinere Formate im Freien oder im virtuellen Raum und das Wahlwerben in sozialen und klassischen Medien. Die meisten Pläne sind noch vage. Einzige Ausnahme ist die Wiener FPÖ.

FPÖ setzt auf „sehr starken Bürgerkontakt“

Denn die Freiheitlichen halten zumindest vorerst an ihren Plänen fest. „Aus heutiger Sicht bauen wir auf einen klassischen Wahlkampf mit sehr starkem Bürgerkontakt“, sagte Landesparteisekretär Michael Stumpf. Die Blauen planen jedenfalls, in allen 23 Gemeindebezirken „permanente Präsenz“ zu zeigen, so Stumpf – sei es durch Großveranstaltungen, Standl-Aktionen oder Gemeindebaubesuchen.

Aber Stumpf fügte auch hinzu: „Sollte die Entwicklung dahingehend gehen, dass ein derartiger Wahlkampf nicht möglich ist, werden wir gezwungenermaßen auf andere Kommunikationskanäle ausweichen – Social Media und Medienwahlkampf. Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.“

SPÖ-Fokus auf Online-Sprechstunden und Anrufe

Im Gegensatz dazu hat die SPÖ bereits jetzt beschlossen, auf eine Besuchsaktion zu verzichten. „Sehr schade, weil wir immer Zehntausende direkte Gespräche führen“, bedauerte ein Parteisprecher. Es wird auch keine Großveranstaltungen wie am Viktor-Adler-Markt oder Auftakt- und Abschlusskundgebungen mit jeweils Tausenden Personen sowie klassische Verteilaktionen geben. Ebenfalls passe sind die Besuche von Volksfesten oder Kirtagen – falls diese nicht sowieso abgesagt sind.

Die Sozialdemokraten werden den Fokus auf Online-Sprechstunden und telefonische Kontakte legen – Mittel, die sich bereits während des Lockdowns bewährt haben. Ebenfalls geplant sind Dialog-Aktionen im öffentlichen Raum. Dabei steht nicht das Verteilen, sondern das gezielte Gespräch im Vordergrund, natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln. Ebenfalls im Wahlkampf für die Roten wichtiger denn je: die Sozialen Medien. Über diese und auch klassische Medien soll viel Content gespielt werden.

Grüner Wahlkampfauftakt im Freien

Auch bei den Grünen spielen die Sozialen Medien heuer eine tragende Rolle. „Die Grünen haben in den letzten Jahren schon stark auf Social Media gesetzt. Die Pandemie gibt dem noch einen neuerlichen Schub. Via Facebook, Twitter, Instagram, Telegram und Mail/Newsletter werden die Grünen ihre Themen transportieren“, sagte eine Parteisprecherin. Wobei: Zumindest einen Wahlkampfauftakt wird es geben. Wo und wann wird noch nicht verraten, fix ist jedoch: Er wird im Freien stattfinden.

Hausbesuche sind bei den Grünen abgesagt. Geplant sind hingegen Verteilaktionen – freilich unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes –, Standl im Freien und Diskussionsformate, die unter Berücksichtigung der CoV-Regeln stattfinden sollen, hieß es. Und: „Es wird on- und offline natürlich auch noch ein paar Überraschungen geben.“

„Sag’s dem Blümel“ virtuell

Die Wiener ÖVP machte aus der Not eine Tugend. „Wir haben die Herausforderungen als Chance genutzt und bereits etablierte Formate der Situation entsprechend neu gedacht und adaptiert. So zum Beispiel bieten wir das Bürgerbeteiligungsformat ‚Sag’s dem Blümel‘" ganz einfach virtuell und online an. In vielen Bezirken werden bereits virtuelle Sprechstunden angeboten oder Briefe versendet“, hieß es vonseiten der Partei.

In welchem Ausmaß ein Wahlkampfauftakt möglich sein wird, ist noch offen. Ganz auf persönlichen Kontakt wollen die Türkisen doch nicht verzichten. Bürgergespräche sollen mit Abstand stattfinden. Auch Straßenaktionen und Hausbesuche soll es geben, aber erst im Intensivwahlkampf – mit Mitte September – und unter Sicherheitsauflagen. Weiters im türkisen Wahlkampf-Repertoire: Mitgliedertelefonate, eine Mach-mit-App und die Sozialen Medien.

Team HC Strache: Event auf Viktor-Adler-Markt

Zumindest auf „HCs Wohnzimmer“ – wie Generalsekretär Christian Höbart den Viktor-Adler-Markt in Favoriten nennt – will das Team HC Strache auch in CoV-Zeiten nur ungern verzichten. Wenn es die Situation zulässt, gibt es laut Höbart die „sehr hoch gestellte“ Überlegung, dort ein Event zu organisieren. „Wobei wir bei größeren Veranstaltungen immer danach trachten, dass die Leute nicht so aneinander picken. Wir schauen, dass der Abstand passt“, versicherte er.

Ansonsten sind die Team-HC-Pläne noch sehr vage. „Wir beobachten die Entwicklung. Man muss schauen, welche Verordnungen oder Empfehlungen für den Zeitraum des Wahlkampfes gelten.“ Die Ideen reichen von „ein, zwei größeren Geschichten“ über kleinere Veranstaltungen in den Bezirken bis hin zu Hausbesuchen, die „auch eine Überlegung“ seien.

NEOS hält sich noch alles offen

NEOS passte die Strategie ebenfalls den Gegebenheiten an, an den konkreten Details wird aber noch gefeilt. Große Events wie Wahlkampferöffnung, Schlusskundgebung oder Kampagnenpräsentation würden immer unter der Möglichkeit der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen geplant werden, hieß es seitens der Partei. Wobei sich die Pinken sämtliche Eventualitäten offen halten. Auch Onlineveranstaltungen sind denkbar.

Kleinere Veranstaltungen hält NEOS unterdessen für weiterhin möglich. Bei Straßenständen soll darauf geachtet werden, dass mit Abstand und bzw. oder mit Maske mit den Leuten geredet werde und ausreichend Desinfektionsmittel vorhanden sei. Fazit: „Der Stellenwert von Onlineaktivitäten wird in diesem Wahlkampf sicher größer, je nach Situation können aber auch klassische Elemente wie der Brief wieder an Bedeutung gewinnen.“

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6. August 1945: Atombombenabwurf auf Hiroshima

Als der Geologe Mario Wannier vergangenes Jahr die Küsten Japans untersuchte, fand er merkwürdige, glasartige Partikel, oft in Tropfenform. Normalerweise kommen solche Teilchen nur in der Nähe von Meteoriten-Kratern vor.

Die Erklärung für dieses Phänomen führt uns zum 6. August 1945. Damals explodierte in rund 600 Metern Höhe eine Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima. Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde entstanden aufgrund der Energiedichte Temperaturen von 60 bis 100 Millionen Grad Celsius. Das ist zirka das 10.000 bis 20.000fache der Oberflächentemperatur der Sonne.

Von Teilen der Stadt blieben nur diese glasartigen Kleinstpartikel übrig.

Wenn wir nicht wollen, dass eines Tages die letzten Reste der gesamten Menschheit aus solchen Körnern besteht, müssen wir heute handeln. Wir müssen uns dafür stark machen, dass bestehende Atomwaffen zerstört – und nie wieder neue gebaut werden.

Nur gemeinsam können wir das schaffen!

Erich Kniezanrek
FSG-Bundesgeschäftsführer

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Wien-Wahl: Wählerverzeichnisse liegen auf

Seit heute liegt das Wählerverzeichnis für die Wien-Wahl am 11. Oktober in den Bezirksämtern auf. Sollte sich jemand nicht darin wiederfinden oder einen falschen Eintrag entdecken, kann das bis Donnerstag nächste Woche korrigiert werden.

 

Wahlberechtigte, die etwa vor Kurzem den Wohnsitz gewechselt haben, sollten sich darum kümmern, dass sie am 11. Oktober ihre Stimme abgeben können. Dafür müssen sie im Wählerverzeichnis des Wohnbezirks stehen. Tun sie das nicht, können sie ab Dienstag eine Änderung beantragen.

 Rekord bei Wahlkartenanträgen erwartet

Früher als gewohnt findet das Richtigstellungsverfahren heuer statt, weil der Stichtag (an den es terminlich gebunden ist) vorverlegt wurde – um genug Zeit zu haben für die Coronavirus-bedingt erwartete Rekordanzahl an Wahlkartenanträgen.

An der Gemeinderatswahl teilnehmen dürfen alle (spätestens am 11. Oktober 16-jährigen) Österreicher, die am Stichtag 14. Juli in Wien ihren Hauptwohnsitz hatten – wobei das Wahllokal vom Hauptwohnsitz abhängt. Tatsächlich wählen darf man aber nur, wenn man im Wählerverzeichnis des betreffenden Bezirks steht. Ob dies der Fall ist, kann man an den Hauskundmachungen feststellen.

Einsicht in den Bezirksämtern möglich

In den Hauskundmachungen sieht man, ob die Anzahl der pro Wohnung Wahlberechtigten stimmt. Wer es genau wissen will, kann ab Dienstag – und bis 13. August – Einsicht ins Wählerverzeichnis nehmen. Dieses liegt bei den Magistratischen Bezirksämtern auf bzw. im 2., 4., 6., 8., 9., 14. und 19. Bezirk an eigenen Auflegungsstellen. Wo diese zu finden sind, steht auf der Hauskundmachung.

Stimmt das Wählerverzeichnis nicht, kann man einen Berichtigungsantrag stellen – entweder schriftlich oder persönlich bis 13. August. Dafür haben die Magistrate und Auflegungsstellen auch am Samstag, 8. August, von 8.00 bis 12.00 Uhr offen.

Ob dem Antrag stattgegeben wird, entscheidet die Bezirkswahlbehörde spätestens bis 19. August. Ist der Einspruchswerber oder ein sonstiger Betroffener (den dieser z.B. aus dem Wählerverzeichnis streichen lassen möchte) damit nicht zufrieden, kann man bis zum zweiten Tag nach der Zustellung noch (bei der Bezirkswahlbehörde) Beschwerde einlegen. Über diese entscheidet das Landesverwaltungsgericht – und dann ist das Wählerverzeichnis fix.

EU-BürgerInnen auch wahlberechtigt

Bei der Bezirksvertretungswahl sind auch BürgerInnen aus anderen EU-Staaten wahlberechtigt. Für sie gibt es eine eigene „Wählerevidenz für Unionsbürger“ – und auch sie können eine Streichung oder Aufnahme eines Wahlberechtigten beantragen, wenn die Einträge nicht richtig sind. In der Wiener Gemeindewahlordnung ist übrigens auch dafür gesorgt, dass Obdachlose ihr Stimmrecht ausüben können. Sie können in dem Bezirk wählen, in dem sie am 14. Juli eine Kontaktadresse hatten.

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SPÖ drängt weiter auf Covid-19-Unterausschuss

Die SPÖ drängt weiterhin auf einen Unterausschuss des Nationalrats zu den Hilfen in der Coronavirus-Krise. Es spieße sich lediglich am „Unwillen der Regierungsparteien“, sagte heute SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried: „Schließlich haben wir einen fertigen Vorschlag, der inhaltlich akzeptiert wurde.“

Die Oppositionsparteien fordern seit Längerem die Einsetzung eines Covid-19-Unterausschusses. Dieser soll budgetrelevante Maßnahmen im Zusammenhang mit der Epidemie überprüfen. Offenbar möchte Türkis-Grün aber nicht, dass die Vergabe der Hilfen durchleuchtet wird, sagte Leichtfried. Die Regierungsparteien redeten ständig von Transparenz, aber dort, wo es dann darauf ankomme, passiere nichts.

Es dürfe keinesfalls sein, dass ein „überforderter Finanzminister“, der keinen Laptop besitze und nicht rechnen könne, freihändig mehr als 40 Mrd. verteilen darf, kritisierte Leichtfried. Zudem stecke Gernot Blümel ja mitten im Wahlkampf für die Wien-Wahl am 11. Oktober.

„Rechtsstaat hat nicht mehr funktioniert“

Auch sonst ließ Leichtfried bei seiner Bilanz der parlamentarischen Arbeit des vergangenen Halbjahres kein gutes Haar an Türkis-Grün. Am Beginn der Krise habe die Opposition noch verantwortungsvoll viele Beschlüsse „sehr rasch“ mitgetragen, als die Dinge schnell gehen mussten.

Im Gegensatz zur Opposition ist die Regierung laut Leichtfried aber nicht mehr aus dem Krisenmodus herausgekommen. „Was folgte, waren fehlerhafte Gesetze oder immer schlechtere Verordnungen.“ Das habe zu Verunsicherung und falschen Strafen der Exekutive geführt, so Leichtfried: „Am Ende hat der Rechtsstaat nicht mehr funktioniert.“

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U-Ausschuss: Harte Kritik der Opposition an ÖVP

Die ÖVP hat gestern für Ergebnisse aus dem „Ibiza“-U-Ausschuss harte Kritik der Oppositionsparteien SPÖ und NEOS geerntet. Nachdem ein offenbar geleaktes Ausschussdokument mit ÖVP-Wasserzeichen aufgetaucht war, das laut anonymer Info Medien zugespielt worden sein soll, um die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in ein schlechtes Licht zu rücken, forderte NEOS den Rücktritt von Wolfgang Gerstl als ÖVP-Fraktionsführer.

Gerstl lasse keine Gelegenheit aus, einerseits der WKStA und andererseits den aufklärungswilligen Kräften im U-Ausschuss Leaks vorzuwerfen, stattdessen sei es „die Volkspartei, die leakt“, so NEOS-Generalsekretär Nikola Donig in einer Aussendung. Gerstl sei in einem Aufklärungsgremium „absolut“ fehl am Platz und müsse den Fraktionsvorsitz „sofort“ zurücklegen. NEOS sieht zudem den Ausschuss in der Zentrale der ÖVP und im Bundeskanzleramt angelangt.

Kritik kam auch von der SPÖ. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zeigte sich in einer Aussendung „erschüttert“ über das geleakte Dokument. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) habe in der Zeit des Leaks in einem Hintergrundgespräch vor Journalisten rote Netzwerke in der Justiz verortet und der WKStA selber vorgeworfen, Daten illegal weiterzugeben. Ähnlich auch SPÖ-Justizsprecherin Selma Yildirim, die Gerstl ein „Ablenkungsmanöver“ vorwirft, um „die Justiz schlechtzureden und echte Korruptionsbekämpfung zu verhindern“.

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Bundesrat: SPÖ und FPÖ schicken vier Gesetze auf Wartebank

SPÖ und FPÖ nützen erneut ihre Mehrheit im Bundesrat, um vom Nationalrat beschlossene Gesetze auf die Wartebank zu schicken. So schaffen es unter anderen die erweiterten Polizeibefugnisse bei Epidemien heute im Ausschuss nicht auf die Tagesordnung der Länderkammer. In den Bundesrat zitieren will die FPÖ per Dringlicher Anfrage Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

Insgesamt werden SPÖ und FPÖ das Inkrafttreten von vier Gesetzesänderungen verzögern. Verhindern können sie diese nicht: Wenn die Opposition in den Ausschusssitzungen heute nicht zustimmt und die Gesetze somit nicht auf die Tagesordnung des Bundesratsplenums morgen oder Donnerstag kommen, werden sie dennoch nach acht Wochen automatisch kundgemacht.

Die Opposition hätte auch die Möglichkeit gehabt, aktiv einen Einspruch der Länderkammer einzulegen. Dann hätten ÖVP und Grüne eine Sondersitzung des Nationalrats einberufen und Beharrungsbeschlüsse fassen können – womit die Verzögerung kürzer ausgefallen wäre.

Erweiterte Polizeibefugnisse und BVT-Reform betroffen

Verzögert werden Gesetzesbeschlüsse aus dem Nationalrats-Sommerkehraus letzte Woche. Besonders empört hat die Opposition die Ausweitung der Polizeibefugnisse im Epidemiegesetz. Dass die Exekutive künftig Erkrankungssymptome abfragen darf, geht SPÖ und FPÖ zu weit. ÖVP-Klubobmann August Wöginger kritisierte die Verzögerung scharf.

Nicht mittragen wird die rot-blaue Bundesratsmehrheit auch die erste Etappe der BVT-Reform. Denn Türkis-Grün war der Forderung der Opposition (inklusive NEOS) nach Einbindung des Parlaments bei der Festlegung der Kriterien für die neue Vertrauenswürdigkeitsprüfung für mit dem Staatsschutz betraute Bedienstete nicht nachgekommen.

Drittes Gesetz auf der Warteliste ist die Fortschreibung des Preisbandes für wirkstoffgleiche Arzneispezialitäten. Die FPÖ lehnte diese überhaupt ab. Die SPÖ erachtete es als „Zuckerl für Pharmariesen“ zulasten der Sozialversicherungsträger, dass die – ebenfalls in der ASVG-Novelle enthaltenen – Möglichkeit der Streichung zu teurer Medikamente aus der Erstattungsliste entfallen soll.

Erst nach den Sommerferien kundgemacht werden können mangels rot-blauer Zustimmung schließlich die Neuerungen bei der Qualitätssicherung von Universitäten und Hochschulen. Daran missfällt der SPÖ unter anderem, dass die Autonomie der Pädagogischen Hochschulen nicht gestärkt, sondern eingeschränkt werde.

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